
Beschreibung
Schlafstörungen sind Veränderungen des normalen Schlaf-Ablaufs, die als unangenehm empfunden werden. Sie treten als Störungen des Einschlafens auf, als unruhiger Schlaf mit häufigem Wachwerden oder als nächtliches Aufwachen und langes Wachliegen. Sie führen dazu, dass der Schlaf nicht erholsam ist und man sich tagsüber müde und abgeschlagen fühlt.
Ist der Schlaf über eine längere Zeit gestört, schränkt dies die Konzentrationsfähigkeit und das Erinnerungsvermögen ein und mindert alle Bereiche der Lebensqualität. Nicht erholsamer Schlaf kann die Schmerzwahrnehmung verstärken und die Entstehung depressiver Symptome begünstigen. Schlafstörungen können aufgrund körperlicher Ursachen (Schmerzen oder Hitzewallungen) und psychischer Faktoren (Ängste und Sorgen) entstehen.
Behandlung
Da die Ursachen für Schlafstörungen vielfältig sind, gilt es zunächst, die Auslöser für den nicht erholsamen Schlaf herauszufinden. Hierfür kann ein Gespräch mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten helfen, auch um zu klären, ob Fachleute der Schlafmedizin aufgesucht werden sollten. Als erster Schritt zum Umgang mit Schlafstörungen empfehlen medizinische Leitlinien, die Gewohnheiten des Schlafens zu überprüfen und zu verbessern.
Weiterhin regen sie Entspannungsverfahren, regelmäßiges körperliches Training und verhaltenstherapeutische Techniken an, um einen gesunden Schlaf zu fördern. Schlaffördernde Medikamente können hilfreich sein, sollten aber nur für kurze Zeit angewendet und durch Fachleute verschrieben werden. Weiterführende Informationen finden Sie auch in der Leitlinie zu Schlafstörungen (2017) und in der Leitlinie zur Müdigkeit (2017).
Andauernde Schlafstörungen beeinträchtigen das Wohlbefinden und die Lebensqualität stark. Betroffene Patientinnen und Patienten sollten die Beschwerden eventuell notwendige Untersuchungen und die Behandlungsmöglichkeiten mit dem Behandlungsteam besprechen.
Therapieverfahren der integrativen Onkologie
Zur Behandlung von Schlafstörungen können Verfahren aus der Integrativen Onkologie, z.B. pflanzliche Heilmittel oder traditionelle Behandlungsverfahren ergänzend eingesetzt werden. Zu einigen gibt es Ergebnisse aus klinischen Studien, zu anderen fundierte fachliche Erfahrung aus der Behandlungspraxis.
In klinischen Studien untersuchte Verfahren
Aromatherapie (ätherische Öltherapie) kann schlaffördernd wirken. Hierfür gibt es Anhaltspunkte aus klinischen Studien für die Aromatherapie und die Aromatherapiemassage. Die Leitlinie zur Komplementärmedizin (2021) gibt allerdings aufgrund der geringen Anzahl an Studien keine Empfehlung für oder gegen den Einsatz von Aromatherapie.
In der Aromatherapie werden ätherische Öle aus unterschiedlichen Pflanzen in Form von Massagen, Inhalationen oder Bädern angewandt. Sie kann entspannende Wirkung auf den Körper, das Nervensystem und den Gemütszustand haben und so auch den Schlaf fördern.
Die Aromatherapie-Massage wird von Therapeutinnen und Therapeuten (z.B. ausgebildete Masseurinnen und Masseure oder Pflegende) durchgeführt und kann wiederholt angewandt werden. Die Kosten für eine Sitzung (etwa 90 Minuten) liegen zwischen 40-75 Euro. Eine Selbstanwendung ist auch möglich. Die Aromatherapie gilt als relativ sicheres und nebenwirkungsarmes Verfahren.
Ätherische Öle können in Apotheken oder Drogerien gekauft werden. Die Kosten variieren je nach Qualität des Öles. Während eines Klinikaufenthalts können Patientinnen und Patienten auch Angebote vor Ort erfragen. Einige Kliniken bieten Aromatherapie oder Aromatherapiemassagen kostenfrei oder kostengünstig an.
Weiterführende Informationen finden Sie hier: Aromatherapie
Autogenes Training kann helfen, den Schlaf zu fördern. Hierfür gibt es erste Anhaltspunkte aus klinischen Studien. Die Leitlinie zur Psychoonkologie (2014) fasst Autogenes Training unter Entspannungsverfahren mit vielen anderen Verfahren zusammen und empfiehlt sie bei verschiedenen Symptomen (z.B. Angst) und bei begleitenden Schlafstörungen.
Im Rahmen einer Krebserkrankung können negative Gefühle, wie Angst und Sorgen, auftreten und den Schlaf beeinträchtigen. Mit Hilfe von autogenem Training lernen Anwenderinnen und Anwender, auf Gedanken, Gefühle und stressreiche Situationen ruhiger und gelassener zu reagieren und diese als weniger belastend zu empfinden, was den Schlaf positiv beeinflusst.
Das Verfahren gilt als sicher. Einmal erlernt, kann es jeder Zeit in Selbstanwendung durchgeführt werden. Autogenes Training wird im Rahmen eines Kurses in acht bis zehn Sitzungen (Einzel- oder Kleingruppensitzung) vermittelt.
Um das Verfahren zu erlernen, können Patientinnen und Patienten passende Angebote beim Behandlungsteam erfragen. Zudem können auch Bücher oder online-Angebote genutzt werden.
Weiterführende Informationen finden Sie hier: Autogenes Training
Weitere Informationen
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Seriösen Anbieter finden
Viele deutsche Krankenkassen bezuschussen die Therapie oder übernehmen die Kosten komplett. Sie können bei Ihrer Krankenkasse nachfragen, welche regionalen Anbieter vertrauenswürdig sind und empfohlen werden können. Häufig richten die einzelnen Krankenkassen auch selbst Kurse aus, welche von zertifizierten Anleitern durchgeführt werden.
Die Zertifikate für Anleiter werden im Normalfall von der Institution ausgestellt, bei dem der Anleiter eine Fortbildung für autogenes Training besucht hat. Einige dieser Zertifikate werden von den gesetzlichen Krankenkassen anerkannt.
Prinzipiell kann in Deutschland jeder eine Ausbildung zum Trainer bzw. Anleiter für autogenes Training absolvieren. Fort- und Weiterbildungen werden von einer Vielzahl unterschiedlicher Institute angeboten. Da sich darunter auch unseriöse Anbieter befinden, gibt es große Unterschiede in der Qualität der Ausbildung.
Diese Fragen können Sie stellen, um zu erfahren, ob ein Anbieter von autogenem Training seriös ist:
Haben Sie Erfahrungen mit autogenem Training bei Krebspatienten? (Erfahrungen mit autogenem Training bei Krebspatienten sind eine gute Voraussetzung dafür, dass der Anbieter Sie seriös behandeln kann.)
Wird Ihr Zertifikat von meiner Krankenkasse anerkannt? (Anerkannte Zertifizierungseinrichtungen haben in der Regel bestimmte Qualitätsanforderungen zu erfüllen.)
Wo bzw. in welchem Umfeld wird das Training stattfinden? (Die Räumlichkeiten sollten ein ungestörtes, entspanntes Umfeld bieten, in dem Sie sich wohlfühlen können.)
Kann ich die Übungen bei Unwohlsein abbrechen? (Ein Pausieren sollte jederzeit möglich sein.)
Wie viel kostet ein Kurs und werden die Kosten von meiner Krankenkasse übernommen? (Die Preise variieren, sollten sich aber in etwa an den unten genannten Kosten orientieren.)
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Kosten
Kurse zum Erlernen von autogenem Training bestehen meist aus acht bis zehn einzelnen Sitzungen, die einmal wöchentlich durchgeführt werden. Es empfiehlt sich, die Sitzungen aufeinander folgend zu absolvieren. Die Kosten liegen bei durchschnittlich 120 € für acht Einheiten. Es gibt aber auch Angebote für einzelne Sitzungen. Die Kosten hierfür liegen bei ca. 25 € pro Person und Sitzung.
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Fragen
Diese Fragen können Sie dem Anbieter vor der ersten Sitzung stellen:
Wie viele Sitzungen schlagen Sie mir vor?
Wie lange dauert eine Sitzung?
In welchem zeitlichen Abstand raten Sie mir, die Termine zu legen?
Benötige ich spezielle Hilfsmittel für die Übungen?
Übernimmt die Krankenkasse in meinem Fall die Kosten?
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Weiterführende Informationen
Der Krebsinformationsdienst bietet auf seiner Internetseite weiterführende Informationen zu psychologischen Unterstützungsmöglichkeiten bei der Krankheitsverarbeitung, u.a. auch zu Autogenem Training.
>> Link zur Webseite
Die Deutsche Gesellschaft für Ärztliche Hypnose und Autogenes Training (dgaehat) bietet eine Liste ihrer Mitglieder (Therapeuten für ärztliche Hypnose und autogenes Training) inklusive Kontaktdaten.
>> Link zur Webseite
Die Deutsche Gesellschaft für Entspannungsverfahren (DG-E e. V.) stellt weitere Informationen zum Autogenen Training sowie eine TrainerInnenliste des Vereins auf ihrer Internetseite bereit.
>> Link zur Webseite
Der Bundesverband für Autogenes Training und Entspannungstherapie informiert über das Verfahren und gelistete Mitglieder.
>> Link zur Webseite
Baldrianwurzel wurde in klinischen Studien bei Patientinnen und Patienten mit Krebserkrankungen und Schlafstörungen untersucht. Zusammenfassend gibt es einen Hinweis für eine fehlende Wirksamkeit von Baldrianwurzel. Die Leitlinie zur Komplementärmedizin (2021) und die Leitlinie zu nicht erholsamen Schlaf (2017) geben aufgrund der geringen Anzahl an Studien keine Empfehlung für oder gegen den Einsatz von Baldrianwurzel in diesem Zusammenhang.
In der traditionellen Medizin wird der „echte“ Baldrian (Valeriana officinalis) zur Behandlung u.a. von Unruhezuständen, Magen-Darm-Beschwerden und Kopfschmerzen eingesetzt. Es wird vermutet, dass die beruhigende Wirkung von Baldrian durch das gesamte Stoffgemisch verursacht wird. Der genaue Wirkmechanismus ist jedoch nicht bekannt. Zubereitungen aus der Wurzel von Baldrian gelten als sicher, da kaum unerwünschte Wirkungen bekannt sind.
Präparate mit Baldrianwurzel sind in Apotheken und Drogerien erhältlich, die Kosten sind gering. Patientinnen und Patienten können sich hierzu von den behandelnden Fachexperten beraten lassen.
Weiterführende Informationen finden Sie hier: Baldrian
Eine regelmäßige Lichttherapie kann helfen, die Schlafqualität und die Schlafdauer zu verbessern. Hierfür gibt es Anhaltspunkte aus klinischen Studien. In den Leitlinien zur Komplementärmedizin (2021) oder Supportiven Therapie (2020) wird das Verfahren allerdings nicht erwähnt.
Bei einer Lichttherapie wird täglich für etwa 30 Minuten Licht (entsprechend dem Spektrum des Sonnenlichts) mittels einer speziellen Lichtquelle angewendet. Die Behandlung erfolgt über mehrere Wochen. Dabei muss auf die Verwendung eines zertifizierten Lichttherapiegerätes geachtet werden. Die Kosten dafür liegen zwischen 100-200 Euro. Es werden keine Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen beschrieben.
Das Verfahren kann selbst angewendet werden. Vor Beginn der Behandlung sollte Rücksprache mit dem Behandlungsteam gehalten werden.
Weiterführende Informationen finden Sie hier: Lichttherapie
Melatonin kann helfen, Schlafstörungen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verbessern. Hierzu gibt es Hinweise aus klinischen Studien. Die Leitlinie Komplementärmedizin (2021) erwähnt Melatonin in diesem Zusammenhang nicht. Die Autoren der Leitlinie zu Schlafstörungen (2017) schlossen bei ihrer Bewertung nicht nur Studien bei Patientinnen und Patienten mit Krebserkrankungen ein und empfehlen Melatonin „aufgrund von geringer Wirksamkeit nicht generell zur Behandlung von Schlafstörungen“.
Melatonin ist ein körpereigener Botenstoff, welcher in der Zirbeldrüse des Gehirns gebildet wird, und für einen guten Schlaf sorgt. Präparate mit Melatonin werden in Form von Kapseln oder Tabletten angeboten. Die Kosten sind gering.
Bei der Einnahme hoher Dosierungen können in sehr seltenen Fällen vorübergehend unerwünschte Wirkungen (z.B. Kopfschmerz oder Schwindelgefühle) auftreten. Patientinnen und Patienten mit epileptischen Anfällen oder erhöhter Krampfneigung sollten kein Melatonin einnehmen.
Weiterführende Informationen finden Sie hier: Melatonin
Progressive Muskelrelaxation (PMR) kann helfen, Schlafstörungen zu verbessern. Dafür gibt es Anhaltspunkte aus klinischen Studien. Aber die Anzahl vorhandener Studien ist gering, sodass keine gesicherte Aussage getroffen werden kann. Die Leitlinie zur Komplementärmedizin (2021) erwähnt das Verfahren nicht.
PMR ist ein Verfahren, bei dem nacheinander verschiedene Muskelgruppen angespannt und wieder entspannt werden. Es hat eine ausgleichende Wirkung und wird daher zur Behandlung von Schlafstörungen eingesetzt.
PMR kann von Angehörigen der Gesundheits-, Heil- und Pflegeberufe durchgeführt werden. Eine Sitzung im Rahmen eines Kurses dauert üblicherweise 60 Minuten und ist relativ kostengünstig. PMR gilt als sicheres Verfahren. Wenn eine psychiatrische Vorerkrankung besteht, sollte PMR nicht angewandt werden.
PMR kann in Gruppen- oder Einzelkursen erlernt und dann auch selbständig durchgeführt werden. Patientinnen und Patienten können Angebote beim Behandlungsteam erfragen. Ein selbständiges Erlernen des Verfahrens mit Hilfe von Büchern, CDs oder online-Tutorials ist auch möglich.
Weiterführende Informationen finden Sie hier: Progressive Muskelrelaxation
Weitere Informationen
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Seriöse Anbieter finden
Viele Krankenkassen übernehmen die Kosten eines Kurses zum Erlernen der Progressiven Muskelrelaxation anteilig oder komplett. Sie können daher direkt bei Ihrer Krankenkasse erfragen, ob diese die Lizenz eines bestimmten Anbieters anerkennt oder ob sie gerade selbst Kurse zur Progressiven Muskelrelaxation anbietet.
Diese Fragen können Sie stellen, um herauszufinden, ob ein Anbieter von Progressiver Muskelrelaxation seriös ist:Welche Ausbildung haben Sie absolviert? Wie viele Unterrichtsstunden umfasste Ihre Ausbildung? (Eine Ausbildung zum Anleiter der Progressiven Muskelrelaxation umfasst etwa 30 bis 60 Unterrichtseinheiten.)
Haben Sie Erfahrungen mit Progressiver Muskelrelaxation bei Krebspatienten? (Anleiter, die bereits Erfahrungen mit Krebspatienten gesammelt haben, können voraussichtlich besser auf Ihre Bedürfnisse eingehen.)
Wird Ihr Zertifikat von meiner Krankenkassen anerkannt? (Ihre Krankenkasse kann Ihnen eine Auskunft dazu geben, ob sie das Zertifikat des Kurs-Anbieters akzeptiert.)
Wo bzw. in welchem Umfeld wird das Training stattfinden? (Der Übungsraum sollte gut temperiert sein. Es sollte genügend Platz für jeden Kursteilnehmer vorhanden sein. Außerdem können Sie klären, ob eigene Materialien, wie Decken o.ä., mitgebracht werden sollten.)
Kann ich die Übungen bei Unwohlsein abbrechen? (Ein Abbruch sollte jeder Zeit möglich sein.)
Wieviel kostet ein Kurs und werden die Kosten von meiner Krankenkasse übernommen? (Die Kosten pro Sitzung liegen üblicherweise etwa bei 10 bis 30 €. Ihre Krankenkasse kann Ihnen eine Auskunft darüber geben, welchen Betrag sie für das Training erstattet.)
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Kosten
In der Regel werden Kurse von acht bis zehn aufeinander folgenden Sitzungen angeboten, um die Progressive Muskelrelaxation zu erlernen. Die Kosten für eine Sitzung variieren allerdings stark (zwischen 10 bis 30 € pro Sitzung) und hängen unter anderem vom Anbieter und von der Art der Durchführung ab. Daher sollten Sie sich vor Kursbeginn bei Ihrer Krankenkasse erkundigen, welche Kosten übernommen werden und welche örtlichen Anbieter von der Krankenkasse anerkannt werden.
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Fragen
Diese Fragen können Sie dem Anleiter vor der ersten Sitzung stellen:
Wie viele Sitzungen schlagen Sie mir vor?
Wie lange dauert eine Sitzung?
In welchem zeitlichen Abstand raten Sie mir, die Termine zu legen?
Benötige ich spezielle Hilfsmittel, wie Decken o.ä., für die Übungen?
Übernimmt die Krankenkasse in meinem Fall die Kosten?
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Video
Krebspatienten sind durch ihre Erkrankung, aber auch durch die Belastungen und Folgen der Therapien, häufig sehr angespannt und fühlen sich unter Druck. Viele Betroffene haben entsprechend den Wunsch, diese Spannungen zu lösen.
Als einfaches und schnell zu erlernendes Entspannungsverfahren bietet die Progressive Muskelrelaxation (nach Jacobson). In einer schrittweisen Anleitung werden an der eigenen Muskulatur An- und Entspannungszustände bewusst wahrgenommen. Wenn das Verfahren erlernt wurde, kann es sehr gut selbstständig praktiziert werden und in Situationen der Anspannung gezielt helfen, Entspannung zu fördern.
Es gibt verschiedene Studien zu diesem Thema, aber bisher nur wenig spezifische Untersuchungen mit Krebspatientinnen und -patienten. Man kann allerdings davon ausgehen, dass die meisten Resultate auf die Situation vieler Krebspatientinnen und -patienten übertragbar sind.
Dr. med. Horneber (Onkologe und Hämatologe, sowie Sprecher des Kompetenznetzes KOKON) nimmt Bezug auf progressive Muskelentspannung als begleitende Behandlungsmethode für KrebspatientInnen. (04:08 Min.)
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Qigong kann helfen, Schlafstörungen zu verbessern. Hierfür gibt es Anhaltspunkte aus klinischen Studien. Nach der Leitlinie zur Komplementärmedizin (2021) sollte Qigong zu Behandlung von Schlafstörungen angewandt werden. Sie empfiehlt das Verfahren in Kombination mit Tai Chi.
Qigong ist ein Verfahren aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Das „innere“ Qigong bezeichnet eine physische und psychische Trainingsmethode, mit welcher der Fluss der Lebensenergie (Qi) reguliert werden soll. Es hat eine ausgleichende und beruhigende Wirkung und kann den Schlaf positiv beeinflussen.
Zum Erlernen des „inneren“ Qigong bietet sich der Besuch eines Kurses mit mehreren Übungseinheiten an. Eine Einheit dauert zwischen 20 und 60 Minuten und wird von einer in Qigong erfahrenen Person begleitet. Danach kann das Verfahren sehr gut selbst praktiziert werden, idealerweise täglich. Zudem ist Qigong meist kostengünstig und kann während und nach einer Chemo- und/oder Strahlentherapie praktiziert werden.
Das „äußere“ Qigong bezeichnet eine Behandlung, bei welcher die Therapeutin/der Therapeut der Patientin/dem Patienten Energie zuführt, um Energieblockaden zu lösen. Sie wird 1-2 Mal wöchentlich durchgeführt und dauert pro Sitzung 30-60 Minuten. Die Kosten belaufen sich auf 55-110 Euro je Sitzung.
Für Qigong sind keine Nebenwirkungen, Kontraindikationen oder Wechselwirkungen bekannt.
Patientinnen und Patienten können passende Angebote beim Behandlungsteam erfragen. Wenn die Teilnahme an einem Kurs nicht möglich ist, können auch Bücher oder Online-Tutorials genutzt werden.
Weiterführende Informationen finden Sie hier: Qigong
Weitere Informationen
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Seriöse Anbieter finden
Der Begriff „QiGong- Lehrer/Lehrerin" ist nicht geschützt und sagt nichts über die Qualifikation der Lehrenden aus. Viele QiGong-Lehrer besitzen keinen medizinischen Hintergrund, sondern haben sich im Rahmen einer besonderen Ausbildung qualifiziert. Manchmal dokumentiert ein Zertifikat den Abschluss der Ausbildung. Wenn ein/e QiGong-Lehrer/in an einer zertifizierten Ausbildung mit mindestens 300 Unterrichtseinheiten teilgenommen hat, wird ihre/seine Tätigkeit üblicherweise von den gesetzlichen Krankenkassen anerkannt. Dann können die Kosten für einen Kurs teilweise oder komplett erstattet werden. Verschiedene Krankenkassen handhaben dies unterschiedlich. Am besten informieren Sie sich vorab bei Ihrer Kasse, ob und in welchem Umfang die Kosten für einen QiGong-Kurs übernommen werden. Eventuell können Sie dort auch Informationen über anerkannte Angebote erhalten. Viele durchaus empfehlenswerte Schulen mit guten Angeboten sind allerdings nicht von den Krankenkassen anerkannt.
Folgende Webseite bietet eine Suchfunktion, um von der Deutschen QiGong Gesellschaft e.V. anerkannte Kursleiterinnen und -leiter zu finden (Achtung: das bedeutet nicht automatisch, dass die Kosten für diese Kurse auch von Ihrer Krankenkasse übernommen werden):
>> Link zur Webseite der Deutschen QiGong Gesellschaft e.V.
Diese Fragen können Sie stellen, um zu erfahren, ob ein QiGong-Anbieter seriös ist:
Haben Sie Erfahrungen mit QiGong bei Menschen mit Krebs? (Je umfangreicher die Erfahrung, desto eher kann der/die Anleiter/in auf Ihre Situation eingehen.)
Wie lange sind Sie schon als QiGong-Lehrer/in tätig? (Je länger eine Person Kurse anleitet, desto größer ist ihr Erfahrungsschatz. Aber auch das Interesse an aktueller Forschung bezüglich des Übungsgegenstands ist ein Indiz für eine/n gute/n Lehrer/in.)
Welche Ausbildung haben Sie absolviert? Haben Sie ein Zertifikat? (Die meisten Ausbildungsinstitute stellen ihren Teilnehmern Zertifikate aus. Darauf ist üblicherweise die Dauer der Ausbildung sowie das Institut und der Teilnehmer-Name vermerkt.)
Sind Ihre Kurse von den Krankenkassen anerkannt? (Die Anerkennung durch die Krankenkassen erfolgt üblicherweise, wenn ein QiGong-Lehrer bei einer anerkannten Einrichtung einen Kurs mit mindestens 300 Unterrichtseinheiten absolviert hat.)
Wo bzw. in welchem Umfeld wird das Training stattfinden? (Das Training sollte in einer für Sie angenehmen Umgebung stattfinden. Sie sollten sich wohl fühlen und genügend Platz für die Bewegungen haben.)
Kann ich die Übungen bei Unwohlsein abbrechen? (Eine Unterbrechung sollte zu jeder Zeit möglich sein.)
Wieviel kostet ein Kurs und werden die Kosten von meiner Krankenkasse übernommen? (Wenn der Anleiter/die Anleiterin ein durch die Krankenkasse anerkanntes Zertifikat vorlegen kann, werden die Kosten im Normalfall zu einem gewissen Anteil übernommen.)
Ist es möglich, zur Probe an zwei bis drei kostenfreien Unterrichtseinheiten teilzunehmen? (Gute Lehrerinnen und Lehrer haben in der Regel Zutrauen zu ihren Fähigkeiten und bieten kostenfreie Probestunden an.)
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Kosten
Die Kosten für QiGong variieren stark und hängen von der jeweiligen Anwendungsform ab. Für eine Übungseinheit sollten Sie zwischen 10 und 15 € einplanen. Meistens werden Kurse mit acht bis zehn Übungseinheiten angeboten. Danach können Sie selbstständig üben und bei Bedarf weitere Kurse absolvieren. Häufig beteiligen sich die Krankenkassen an den Kosten für einen QiGong-Kurs. Auskunft zur Kostenübernahme erhalten Sie bei Ihrer Krankenkasse oder ggf. auch bei Anbietern von Kursen.
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Fragen
Mögliche Fragen vor der ersten Anwendung:
Wie lange dauert eine Unterrichtseinheit?
Wie viele Unterrichtseinheiten schlagen Sie mir vor?
Was muss ich vor der ersten Unterrichtseinheit beachten?
Benötige ich Hilfsmittel oder muss ich etwas zur ersten Unterrichtseinheit mitbringen?
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Video
Ursprünglich stammt QiGong aus den chinesischen Kampfkünsten, es wird aber schon seit etwa 50 Jahren im westlichen medizinischen Kontext eingesetzt. Das Erlernen und Durchführen von QiGong-Übungen dient der Stabilisierung des Körpers und soll (Krebs-) Patienten helfen, die unerwünschten Effekte der Erkrankung und der Therapie, wie z.B. Schwächegefühle oder Unwohlsein, zu verringern. Somit wird der Patient befähigt, selbst etwas für seine Genesung und sein Wohlbefinden zu tun. Es geht darum, einen Gleichklang zwischen Geist und Körper herzustellen, also körperliche Prozesse in Gedanken nachzuvollziehen, um eine innere Harmonisierung zu erreichen. Die körperliche Bewegung unterstützt diese Gedankenprozesse.
Zu Beginn empfiehlt es sich, einen Lehrer oder eine Gruppe aufzusuchen, um die 18 QiGong-Bewegungen zu erlernen. Mit zunehmender Erfahrung und Praxis kann QiGong auch selbstständig durchgeführt werden.
Einführungsvideo zu QiGong (05:16 Min.)
Dr. med. Lampe von der Medizinischen Fakultät der Universität Rostock informiert über die Besonderheiten und die positive Wirkung von QiGong während und nach einer Krebstherapie.
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Tai Chi kann, wenn es in Kombination mit Qigong angewandt wird, helfen, den Schlaf zu verbessern. Hierzu gibt es Hinweise aus klinischen Studien. Nach der Leitlinie zur Komplementärmedizin (2021) sollte Tai Chi bei Schlafstörungen zur Verbesserung der Lebensqualität eingesetzt werden.
Tai Chi ist eine Bewegungskunst, die Atemtechniken mit der Abfolge von langsamen, fließenden Bewegungen verbindet. Nach der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) soll Tai Chi den Fluss der Lebensenergie regulieren, zur Entspannung beitragen und den Geist ruhig halten. Auf diese Weise wird der Schlaf positiv beeinflusst. Tai Chi gilt als sicher. Es werden keine unerwünschten Wirkungen und Wechselwirkungen beschrieben.
Allerdings sollten Patientinnen und Patienten, bei denen eine Herzerkrankung, Osteoporose oder eine Erkrankung des Bewegungsapparats besteht, vor Beginn des Trainings Rücksprache mit den behandelnden Fachexperten halten. Um die Grundtechniken richtig zu lernen, sollte man in einer Gruppe beginnen, die durch einen Meister oder Lehrer angeleitet wird. Ein Tai-Chi-Kurs dauert etwa 10-12 Wochen. Eine Unterrichtseinheit nimmt ca. 60 Minuten in Anspruch. Wenn das Verfahren einmal gelernt ist, kann es zu Hause als Teil der täglichen Praxis selbst ausgeführt werden.
Patientinnen und Patienten können entsprechende Angebote beim Behandlungsteam erfragen.
Weitere Informationen finden Sie hier: Tai Chi
Weitere Informationen
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Seriöse Anbieter finden
Der Begriff „Taiji Quan-Lehrer/Lehrerin" ist nicht geschützt und sagt nichts über die Qualifikation der Lehrenden aus. Viele Taiji Quan-Lehrende haben sich im Rahmen einer besonderen Ausbildung qualifiziert. In der Leitlinie „Prävention" des Krankenkassen-Spitzenverbandes sind Kriterien festgelegt, unter denen Taiji Quan-Lehrende von Krankenkassen anerkannt werden können. Bei einer Anerkennung können die Kosten für einen Kurs teilweise oder komplett erstattet werden. Verschiedene Krankenkassen handhaben dies unterschiedlich. Am besten informieren Sie sich vorab bei Ihrer Kasse, ob und in welchem Umfang die Kosten für einen Taiji Quan-Kurs übernommen werden. Eventuell können Sie dort auch Informationen über anerkannte Angebote erhalten. Viele durchaus empfehlenswerte Schulen mit guten Angeboten sind allerdings nicht von den Krankenkassen anerkannt.
Diese Fragen können Sie stellen, um herauszufinden, ob ein Taiji Quan-Anbieter seriös ist:
Haben Sie Erfahrungen mit Taiji Quan bei Menschen mit Krebs? (Je umfangreicher die Erfahrung, desto eher kann der/die Anleiter/in auf Ihre Situation eingehen.)
Wie lange sind Sie schon als Taiji-Lehrer/in tätig? (Je länger eine Person Kurse anleitet, desto größer ist ihr Erfahrungsschatz. Aber auch das Interesse an aktueller Forschung bezüglich des Übungsgegenstands ist ein Indiz für eine/n gute/n Lehrer/in.)
Welche Ausbildung haben Sie absolviert? (Die Lehrerin/der Lehrer sollte die Qualifizierung bei einem vertrauenswürdigen Institut oder einer vertrauenswürdigen Person erlangt haben.)
Wo bzw. in welchem Umfeld wird das Training stattfinden? (Das Training sollte in einer für Sie angenehmen Umgebung stattfinden. Sie sollten sich wohl fühlen und genügend Platz für die Bewegungen haben.)
Kann ich die Übungen bei Unwohlsein abbrechen? (Eine Unterbrechung sollte zu jeder Zeit möglich sein.)
Wieviel kostet ein Kurs? (Die Kosten für eine Unterrichtseinheit sollten zwischen 8 und 15 € liegen).
Werden Ihre Kurse von den Krankenkassen anerkannt? (Im Zweifel kann Ihre Krankenkasse Ihnen sagen, ob die Kurse anerkannt sind und die Teilnahme bezuschusst wird.)
Ist es möglich, zur Probe an zwei bis drei kostenfreien Unterrichtseinheiten teilzunehmen? (Gute Lehrerinnen und Lehrer haben in der Regel Zutrauen zu ihren Fähigkeiten und bieten kostenfreie Probestunden an.)
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Kosten
Die Kosten für Taiji Quan variieren stark und hängen vom jeweiligen Angebot ab. Für eine Übungseinheit sollten Sie zwischen 8 und 15 € einplanen. Meistens werden Kurse mit acht bis zehn Übungseinheiten angeboten. Danach können Sie selbstständig üben und bei Bedarf weitere Kurse absolvieren. Häufig beteiligen sich die Krankenkassen an den Kosten für einen Taiji Quan-Kurs. Auskunft zur Kostenübernahme erhalten Sie bei Ihrer Krankenkasse oder ggf. auch bei Anbietern von Kursen.
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Fragen
Diese Fragen können Sie dem Anbieter vor der ersten Sitzung stellen:
Wie lange dauert eine Unterrichtseinheit?
Wie viele Unterrichtseinheiten schlagen Sie mir vor?
Was muss ich vor der ersten Unterrichtseinheit beachten?
Benötige ich Hilfsmittel oder muss ich etwas zur ersten Unterrichtseinheit mitbringen?
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Video
Taiji Quan ist mit dem QiGong vergleichbar, beide Formen sind im Ursprung auf die alten chinesischen Kampfkünste zurückzuführen. Taiji Quan ist allerdings eher eine Bewegungsform des täglichen Lebens und durch größere, weitere Bewegungen gekennzeichnet. Die Übungen brauchen entsprechend ausreichend Platz, weshalb in China häufig am Strand oder im Park geübt wird.
Die Durchführung von Taiji Quan hat die Stabilisierung der Mitte beziehungsweise des Körpers zum Ziel. Durch regelmäßiges Üben soll man befähigt werden, körperlich wie auch geistige Einflüsse nicht zu sehr auf die eigene „Mitte" wirken lassen und diesen Einflüssen gegenüber widerstandsfähiger zu werden.
Taiji Quan wird üblicherweise in einem Kurs erlernt, sollte aber im Idealfall täglich durchgeführt werden. Wenn man sich nicht mehr auf die Bewegung konzentrieren muss, biete Taiji Quan die Möglichkeit, den Kopf frei zu bekommen und somit Probleme besser bewältigen zu können.
Dr. med. Lampe von der Medizinischen Fakultät der Universität Rostock informiert über die Bewegungsform des Taiji Quan. (04:01 Min.)
Bitte erlauben Sie externen Medien-Cookies den Zugriff auf diesen Inhalt.
Yoga kann helfen, Schlafstörungen bei Brustkrebspatientinnen zu mindern. Hierfür gibt es Anhaltspunkte aus klinischen Studien. Ob die Ergebnisse auch auf andere Krebsarten übertragen werden können, ist derzeit unklar. Nach der Leitlinie zur Komplementärmedizin (2021) kann Yoga zur Behandlung von Schlafstörungen erwogen werden. Sie beschränkt jedoch ihre Empfehlung auf Brustkrebspatientinnen.
Eine Krebserkrankung geht mit vielen Belastungen für Betroffene einher. So können z.B. Ängste (z.B. die Angst vor einem Rezidiv) oder Stress den Schlaf negativ beeinflussen.
Den körperlichen Übungen und Meditations- und Atemübungen werden beruhigende und ausgleichende Wirkungen zugeschrieben. So kann im Inneren Abstand zu Ängsten gewonnen und der Schlaf positiv beeinflusst werden. Yoga ist mit etwas Geduld gut erlernbar und kann in den Alltag integriert werden.
Das Verfahren gilt als relativ sicher. Aber es ist wichtig, die Techniken richtig zu erlernen und sich nicht zu überschätzen. Bei falscher Ausführung können Muskeln und Gelenke überlastet und Nerven geschädigt werden. Nach einer Operation sollte die betroffene Körperregion geschont werden. Daher sollte vor Beginn der Ausübung von Yoga Rücksprache mit dem Behandlungsteam gehalten werden.
Yoga kann sowohl in Onlinekursen oder mit Hilfe von Büchern als auch vor Ort in Yogastudios, Volkshochschulen, Fitnessstudios oder bei anderen Anbietern erlernt werden. Die Krankenkassen übernehmen teilweise die Kosten.
Weiterführende Informationen finden Sie hier: Yoga
Weitere Informationen
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Seriöse Anbieter finden
Grundsätzlich ist die Bezeichnung „Yoga-Lehrer" bzw. „Yoga-Lehrerin" kein geschützter Begriff, sodass prinzipiell jeder und jede diesen Titel verwenden kann. Sie sollten daher darauf achten, dass ein Anbieter von Yoga-Kursen seriös ist und eine entsprechende Aus- oder Weiterbildung besucht hat. Es kann hilfreich sein, sich bei Freunden oder Bekannten über deren Erfahrungen mit Anbietern zu informieren und sich evtl. eine Empfehlung geben zu lassen. Sie können bei Anbietern fragen, ob eine kostenlose Probestunde möglich ist oder ob Sie bei einer Trainingseinheit zuschauen können. Auch Faktoren wie Erreichbarkeit der Trainingsräume oder Kurszeiten können eine Rolle bei der Auswahl spielen. Letztendlich ist Ihr subjektives Gefühl beim Gespräch mit der Yoga-Lehrerin oder dem Yoga-Lehrer ausschlaggebend, denn Sie sollten sich gut beraten und wohl fühlen.
Wenn ein Anbieter bestimmte Kriterien erfüllt, können die von ihm angebotenen Kurse von den gesetzlichen Krankenkassen bezuschusst werden. Dafür sollte der Anbieter eine zertifizierte Ausbildung (bei einem durch die Krankenkasse anerkannten Fortbildungsinstitut) zum Yoga-Lehrer durchlaufen haben und darüber hinaus eine entsprechende berufliche Qualifikation (z. B. als Pädagoge oder Physiotherapeut) nachweisen können. Ihre Krankenkasse kann Ihnen eine Auskunft darüber geben, ob ein bestimmter Kurs diese Kriterien erfüllt.
Diese Fragen können Sie stellen, um zu erfahren, ob ein Yoga-Anbieter seriös ist:
Wie lange sind Sie schon als Yoga-Lehrer tätig? (Erfahrung mit verschiedenen Teilnehmern ist wichtig, aber auch aktuelle Erkenntnisse sollten in das Yoga-Training einfließen.)
Bilden Sie sich regelmäßig fort? (Es gibt immer wieder neue Erkenntnisse, die der Yoga-Lehrer dann in seine Kurse einfließen lassen kann.)
Haben Sie Erfahrung mit Yoga bei Krebspatienten? (Ein erfahrener Anleiter, der die speziellen Bedürfnisse von Krebspatienten kennt, kann sich auch besser auf Ihre Bedürfnisse einstellen.)
Haben Sie ein Zertifikat und wird dieses von meiner Krankenkasse anerkannt? (Ihre Krankenkasse kann Ihnen eine Auskunft über die Anerkennung geben.)
Kann ich die Übungen bei Unwohlsein abbrechen? Und was passiert, wenn ich bestimmte Übungen nicht machen kann? (Die eigenen Grenzen sollten, gerade bei Krebspatienten, nicht überschritten werden. Ein Pausieren sollte jederzeit möglich sein.)
Wo werden die Übungen durchgeführt? (Es sollte an einem Ort geübt werden, der für Sie angenehm ist und an dem Sie sich entspannen können.)
Was benötige ich für den Kurs? (Auf jeden Fall benötigen Sie lockere Kleidung, die Ihnen viel Bewegungsspielraum bietet. Die Kursleiterin oder der Kursleiter sollte Sie rechtzeitig informieren, wenn Sie Hilfsmittel mitbringen müssen.)
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Kosten
Die Kosten für eine Yoga-Einheit variieren stark und sind von mehreren Faktoren abhängig (z. B. von Anbieter, Gruppengröße und Institution). Man muss mit etwa 5 bis 15 € pro Sitzung rechnen. Bei vielen Anbietern kann man eine kostenlose Schnupperstunde besuchen.
Wenn ein Anbieter bestimmte Kriterien erfüllt, können die von ihm angebotenen Kurse von den gesetzlichen Krankenkassen bezuschusst werden. Dafür sollte der Anbieter eine zertifizierte Ausbildung (bei einem durch die Krankenkasse anerkannten Fortbildungsinstitut) zum Yoga-Lehrer durchlaufen haben und darüber hinaus eine entsprechende berufliche Qualifikation (z. B. als Pädagoge oder Physiotherapeut) nachweisen können. Ihre Krankenkasse kann Ihnen eine Auskunft darüber geben, ob ein bestimmter Kurs diese Kriterien erfüllt. -
Fragen
Diese Fragen können Sie dem Yoga-Anbieter vor der ersten Sitzung stellen:
Wie viele Sitzungen schlagen Sie mir vor?
Wie lange dauert eine Sitzung?
In welchem zeitlichen Abstand raten Sie mir, die Termine zu legen?
Was muss ich vor der ersten Sitzung beachten?
Benötige ich Hilfsmittel oder muss ich etwas zur ersten Sitzung mitbringen?
Übernimmt die Krankenkasse in meinem Fall die Kosten?
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Im Kontext von Krebserkrankungen wird Yoga häufig als Teil der Bewegungstherapie in die Behandlung integriert. Durch die Anwendung der verschiedenen körperlichen Übungen, aber auch von Atem- und Entspannungstechniken sowie Meditation, kann Yoga helfen eine Harmonisierung zwischen Körper und Geist zu bewirken.
Die Anwendung von Yoga zeigt vor allem in den Bereichen verminderte Lebensqualität und Schlafstörungen helfende Wirkungen, aber auch Übelkeit und Hitzewallungen können teilweise gut durch Yoga-Übungen beeinflusst werden.Häufig ist es schwierig, aus der Fülle der Angebote einen geeigneten Yoga-Anleiter, entsprechend der eigenen Bedürfnisse und Vorstellungen zu finden. Hier kann es hilfreich sein, sich an die entsprechenden Fachgesellschaften, wie beispielsweise den Bund Deutscher Yoga-Lehrer zu richten und Qualitätskriterien zu erfragen, die ein guter Yoga-Lehrer erfüllen sollte.
Constanze Handmann (Diplom Sportwissenschaftlerin, Yoga-Lehrerin und Mind-Body-Therapeutin) informiert über Yoga als Bestandteil begleitender Krebstherapien. (02:41 Min.)
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Verfahren aus der Behandlungspraxis
Aus langjährigen Behandlungserfahrungen gibt es weitere, mit wenig Aufwand umzusetzende Maßnahmen, die helfen können. Patientinnen und Patienten können hier selbst auswählen und probieren, was guttut und hilft.
Unter äußeren Anwendungen versteht man u.a. Einreibung, Massagen, Waschungen und Bäder. Sie werden mit Wärme, Kälte, Pflanzenstoffen oder ätherischen Ölen kombiniert, um die gewünschte Wirkung zu verstärken. Im Weiteren finden Sie mögliche Anwendungen aufgeführt, die sich bei Schlafstörungen bewährt haben.

Praktische Tipps und Informationen zum Weiterlesen
Patientenratgeber der deutschen Gesellschaft für Schlafmedizin (2021)
Schlaftagebuch Abend- und Morgenprotokoll für 2 Wochen der Charité Berlin