
Beschreibung
Übelkeit und Erbrechen (Nausea und Emesis) sind häufige Nebenwirkungen von Krebsbehandlungen mit Chemotherapie oder Strahlentherapien. Sie können am Tag der Therapie auftreten, oder erst in den darauffolgenden Tagen. Wie stark die Beschwerden sind und wie lange sie andauern, hängt von der Art der Krebsmedikamente ab und davon, welche Körperregion bestrahlt wird.
Wenn Menschen bei einer Chemotherapie oder Bestrahlung schon einmal Übelkeit und Erbrechen erleben, kann dies dazu führen, dass bei einer erneuten Krebstherapie die Beschwerden bereits vor der Behandlung auftreten. Daher gehört es zu den Grundsäulen der unterstützenden (supportiven) Krebstherapie, Übelkeit und Erbrechen wirksam vorzubeugen und zu behandeln. Weiterführende Informationen dazu finden Sie in der Patientenleitlinie zur supportiven Therapie (2018).
Behandlung
Medikamente, die Übelkeit und Brechreiz mindern sowie das Erbrechen (Emesis) verhindern, werden Antiemetika genannt. Sie sind fester Bestandteil der supportiven Krebstherapie.
Damit sie ihre Wirkung möglichst gut entfalten, sollten sie nach den Empfehlungen der Leitlinien verordnet und eingenommen werden. So kann Übelkeit und Erbrechen in den meisten Fällen effektiv vorgebeugt und behandelt werden. Weiterführende Informationen dazu finden Sie in der Patientenleitlinie zur Supportiven Therapie (2018).
Um die antiemetische Therapie möglichst gut an die individuelle Situation anpassen zu können, ist es für die behandelnden Fachleute sehr wichtig, dass Patientinnen und Patienten ihnen genau mitteilen, ob und wann Übelkeit und Erbrechen während einer Chemotherapie aufgetreten sind, wie ausgeprägt diese waren und wie sehr Ihre Lebensqualität dadurch eingeschränkt war. Das gilt insbesondere auch für die Tage nach der Chemotherapie, an denen die Patientinnen und Patienten wieder zuhause sind
Therapieverfahren der integrativen Onkologie
Die integrative Onkologie bietet verschiedene Verfahren an, die ergänzend eingesetzt werden können. Zu einigen gibt es Ergebnisse aus klinischen Studien, zu anderen fundierte fachliche Behandlungserfahrungen.
In klinischen Studien untersuchte Verfahren
Die Ergebnisse klinischer Studien geben Anhaltspunkte für eine Wirksamkeit von Akupunktur zur Behandlung einer chemotherapiebedingten Übelkeit (CINV). Nach der Leitlinie zur Komplementärmedizin (2021) kann Akupressur sowohl bei der CINV als auch bei der durch Strahlentherapie bedingten Übelkeit und Erbrechen eingesetzt werden. Die Leitlinie begrenzt ihre Empfehlung auf eine begleitende Chemotherapie mit Platin-Medikamenten.
Die Akupressur ist eine Variante der Akupunktur, bei welcher Akupunkturpunkte mittels Fingerdruck stimuliert werden. Nach der Leitlinie zur Komplementärmedizin (2021) kann Akupressur sowohl bei chemotherapiebedingter als auch bei durch Strahlentherapie verursachter Übelkeit und Erbrechen eingesetzt werden.
Bei der Behandlung von Übelkeit und Erbrechen mit Akupunktur werden feine Nadeln an bestimmten Körperpunkten eingesetzt. Dadurch soll das Gleichgewicht der Körperenergie wiederhergestellt werden. So können starke Reaktionen des Körpers beruhigt und Symptome wie Übelkeit und Erbrechen gemindert werden.
Die Akupunktur ist ein therapeutisches Verfahren der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Sie wird durch ausgebildete Therapeutinnen und Therapeuten zur Vorbeugung oder Behandlung von Symptomen und Erkrankungen eingesetzt. Die Akupunktur selbst gilt bei fachkundiger Ausführung als sicheres und nebenwirkungsarmes Verfahren. Eine Akupressur kann in Selbstanwendung durchgeführt werden.
Patientinnen und Patienten können entsprechende Angebote für eine Akupunktur bei ihrem Behandlungsteam erfragen.
Weiterführende Informationen finden Sie hier: Akupunktur
Weitere Informationen
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Seriösen Anbieter finden
In vielen Ländern ist Akupunktur zum jetzigen Zeitpunkt eines der beliebtesten und am meisten verbreiteten und akzeptierten Verfahren der Komplementärmedizin. Viele Krebszentren bieten Akupunktur an.
Insgesamt sind Personen, die Akupunktur anbieten, aber sehr unterschiedlich ausgebildet und haben nicht alle ausreichend Behandlungserfahrung. Die Deutsche Ärztegesellschaft für Akupunktur e.V. teilt ihre Mitglieder ein in 1) „A-Diplom" = Grundausbildung (120 Ausbildungsstunden), 2) „Zusatzbezeichnung" (200 Ausbildungsstunden + 2-jährige Ausübung) und 3) „B-Diplom" = Vollausbildung (360 Ausbildungsstunden). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt je nach Vorkenntnissen zwischen 500 und 1.000 Ausbildungsstunden für Menschen, die Akupunkturbehandlungen anbieten möchten.
Folgende Websites bieten Suchfunktionen an, um geprüfte Akupunkteure zu finden:
Diese Fragen können Sie stellen, um zu erfahren, ob ein Anbieter von Akupunktur seriös ist:Wie viele Ausbildungsstunden umfasste Ihre Ausbildung? (Auch mit kürzeren Ausbildungen im Rahmen einer ärztlichen oder pflegerischen Fortbildung und einer längeren Anwendungserfahrung können gute Ergebnisse erzielt werden. Eine solide Akupunktur-Ausbildung umfasst jedoch mindestens 120 Ausbildungsstunden.)
Über wie viele Jahre Berufserfahrung verfügen Sie? (Je länger die Erfahrung, desto besser, gerade bei einer kürzeren Ausbildungszeit.)
Wie viel kostet eine Sitzung bei Ihnen? (Normalerweise liegen die Kosten zwischen 30 und 90 Euro.)
Können Sie mir die Behandlungsräume zeigen? (In den Behandlungsräumen sollten Sie sich gut aufgehoben fühlen. Der Raum sollte ausreichen beheizt sein und die Möglichkeit bieten, sich während der Behandlung zu entspannen.)
Falls Sie gerade in einer konventionellen Therapie sind, erzählen Sie davon und achten Sie auf die Reaktion des Akupunkteurs. Sieht er sein Angebot als Ergänzung oder möchte er vielleicht sogar die konventionelle Therapie mit der Akupunktur ersetzen? Letzteres ist ein Zeichen dafür, dass das Angebot nicht seriös ist und dass Sie sich besser weiter umschauen.
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Kosten
Ein halbstündiger Termin kostet üblicherweise zwischen 30 und 90 Euro. Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten für Akupunktur bei Krebserkrankungen bisher nicht standardmäßig. Wenden Sie sich bei Bedarf an eine Vertreterin oder einen Vertreter Ihrer Kasse an und besprechen Sie die Möglichkeiten einer Kostenübernahme durch eine private oder gesetzliche Krankenversicherung.
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Fragen
Wichtig ist, dass Sie im Erstgespräch mit ihrem Arzt/Akupunkteur zentrale Fragen klären, z.B.:
Wie viele Sitzungen schlagen Sie mir vor?
Wie lange dauert eine Sitzung?
In welchem zeitlichen Abstand raten Sie mir, die Termine zu legen?
An welchen Körperstellen werde ich akupunktiert?
Wie lange bleiben die Nadeln in der Haut?
Kann ich nach der Behandlung ganz normal mit dem Auto oder dem Fahrrad nach Hause fahren?
Ich stelle mir die Akupunktur schmerzhaft vor. Welche Rückmeldungen bekommen Sie von anderen Patienten und was passiert, wenn sich meine Befürchtung bewahrheitet?
Übernimmt die Krankenkasse in meinem Fall die Kosten?
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Video
Anhand eines Patientenbeispiels veranschaulicht Dr. med. Voiß der Kliniken Essen-Mitte wie Akupunktur als komplementärmedizinische Behandlungsmethode bei krebsbedingter Fatigue angewandt werden kann, und wie deren Wirksamkeit zu bewerten ist.
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Weiterführende Informationen
Die Arbeitsgemeinschaft für Klassische Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin e.V. (AGTCM) ist eine berufsübergreifende Interessensgemeinschaft und setzt sich seit 1954 für Qualität in Lehre und Anwendung der Chinesischen Medizin, für die Bewahrung traditioneller Werte sowie die Vermittlung und Weiterentwicklung der Chinesischen Medizin in ihrer Vielfalt ein.
>> Link zur WebseiteDie Deutsche Akademie für Akupunktur e.V. (DAA) wurde 1973 gegründet und ist ein Ausbildungs- und Forschungszentrum der Traditionellen Chinesischen Akupunktur sowie auch moderner Akupunkturverfahren.
>> Link zur Webseite
Sie bietet auch gezielt Informationen für Patientinnen und Patienten.
>> Link zur PatienteninformationDie Deutsche Ärztegesellschaft für Akupunktur e.V. (DÄGfA) sitzt in München und setzt sich seit 1951 für Akupunktur ein. Sie ist engagiert in Ausbildung, Forschung und Öffentlichkeitsarbeit und informiert u.a. auch über „Chronische Müdigkeit. Neue Energie tanken mit Akupunktur".
>> Link zur WebseiteDie Deutsche Gesellschaft für Akupunktur und Neuraltherapie e. V. (DGfAN) wurde 1971 gegründet und ist eine Fachgesellschaft für Akupunktur, Neuraltherapie und Manuelle Medizin. Sie hat einen ganzheitlichen Ansatz und bietet Aus-, Fort- und Weiterbildungen an.
>> Link zur WebseiteDie Societas Medicinae Sinensis – Internationale Gesellschaft für Chinesische Medizin e. V. (SMS) wurde 1978 in München gegründet. Der gemeinnützige Verein bietet u. a. Ausbildungen in Akupunktur sowie Informationen zu Traditioneller Chinesischer Medizin und den ergänzenden Bereichen Tuina, Qigong und Ernährungslehre.
>> Link zur WebseiteDer Informationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums hat Informationen zu Akupunktur bei Übelkeit und Erbrechen während einer Chemotherapie veröffentlicht.
>> Link zur InformationVerschiedene Krankenkassen haben unter dem Namen "gerac" (German acupuncture trials) Studien zur Wirksamkeit von Akupunktur initiiert.
>> Link zur WebseiteDie Arbeitsgemeinschaft PRIO (Prävention und Integrative Onkologie) der Deutschen Krebsgesellschaft, stellt auf ihrer Website Informationen zu Akupunktur zum Download bereit.
>> Link zum DownloadDie Krebsgesellschaft Nordrhein-Westfalen e.V. und das Institut zur wissenschaftlichen Evaluation naturheilkundlicher Verfahren an der Universität zu Köln (IWENV) informiert über komplementäre Behandlungsverfahren, wie beispielsweise Akupunktur.
>> Link zur Information
Hypnotherapie (klinische Hypnose) kann helfen, Übelkeit und Erbrechen bei Patientinnen und Patienten während einer Krebsbehandlung zu mindern. Hierzu gibt es Hinweise zur Wirksamkeit aus klinischen Studien, insbesondere bei der antizipatorischen Übelkeit/Erbrechen (aufgrund erwarteter Nebenwirkungen). Die Leitlinie zur Komplementärmedizin (2021) und die Leitlinie zur Supportiven Therapie (2020) erwähnen Hypnotherapie in diesem Zusammenhang nicht.
Die Hypnotherapie ist ein psychotherapeutisches Verfahren. Zentrales Element ist die Hypnose, für die Patientinnen und Patienten in einen tranceartigen Bewusstseinszustand gebracht werden. In diesem Status können unbewusste Denk- und Verhaltensmuster verändert und neu erlernt werden.
Dadurch kann z.B. die Wahrnehmung belastender Symptome wie Übelkeit verändert und der Umgang damit erleichtert werden. Die Hypnotherapie arbeitet auch mit Entspannungstechniken und Phantasiereisen. Wenn speziell geschulte Therapeutinnen und Therapeuten sie durchführen, gilt die Hypnotherapie als sicheres Verfahren.
Patientinnen und Patienten können nach erfahrenen Hypnotherapeutinnen oder -therapeuten mit einer entsprechenden Zusatzausbildung suchen. In Deutschland ist die Hypnotherapie eine von den gesetzlichen Krankenkassen anerkannte Leistung. Daher kann es ein Qualitätskriterium sein, ob eine Therapeutin oder ein Therapeut die Behandlungskosten mit der Krankenkasse abrechnen kann.
Weiterführende Informationen finden Sie hier: Hypnotherapie
Die Wirksamkeit von Medizinischem Cannabis und Cannabinoiden bei chemotherapiebedingter Übelkeit und Erbrechen wurde in klinischen Studien untersucht. Daraus gibt es Anhaltspunkte für eine Wirksamkeit in bestimmten Situationen, wenn sie zusätzlich zur Standardmedikation gegeben werden. In allen deutschen Leitlinien wird die Anwendung von Cannabinoiden bei Übelkeit und Erbrechen erst empfohlen, wenn alle anderen Therapien nicht ausreichend wirken. So sind gemäß der Leitlinie zur Supportiven Therapie (2021) Cannabinoide „im Ausnahmefall (…) zu erwägen“. Zudem können sie nach der Leitlinie zur Palliativmedizin (2020) bei unzureichendem Ansprechen auf die medikamentöse Standardtherapie bei Übelkeit und Erbrechen als Reservemittel eingesetzt werden.
Medizinischer Cannabis und Abkömmlinge der Substanz (Cannabinoide) wirken individuell sehr unterschiedlich, können aber die Sinneswahrnehmungen verändern und verstärken. So können sie den Appetit steigern, das Geschmackserleben verbessern und Übelkeit reduzieren. Die Arzneimittel werden in Form von Tabletten/Kapseln, Tee, als ölige oder alkoholische Lösung, als Spray zur Anwendung in der Mundhöhle oder als Inhalation hergestellt.
Als unerwünschte Wirkungen können u.a. Stimmungsänderungen (Euphorie/Dysphorie), Depression, Angst und Paranoia, Gefühl der Depersonalisation, Halluzinationen, Gedächtnisstörung, verschwommenes Sehen und Schwindel, niedriger Blutdruck, Herzrasen sowie Mundtrockenheit auftreten. Auch die Verkehrstüchtigkeit kann eingeschränkt sein.
Als Gegenanzeige für die Anwendung von Cannabis gelten psychotische Erkrankungen oder die familiäre Vorbelastung für solche Erkrankungen. Schwangere, stillende Mütter sowie Männer und Frauen mit Kinderwunsch sollten aufgrund der unklaren Auswirkungen auf Fruchtbarkeit und das Ungeborene keine Cannabis-Präparate einnehmen. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind möglich, weswegen die Einnahme mit dem Behandlungsteam abgesprochen werden sollte.
Medizinischer Cannabis ist über jede Apotheke in Deutschland mit einem entsprechenden Rezept erhältlich und sollte auch nur dort erworben werden. Fragen Sie Ihr Behandlungsteam, ob Cannabinoide für Sie in Frage kommen.
Weiterführende Informationen finden Sie hier: Medizinischer Cannabis
Progressive Muskelrelaxation (PMR) kann dazu beitragen, Übelkeit zu lindern. In Studien zeigten sich Anhaltspunkte darauf, dass PMR die Dauer der Übelkeit reduzieren kann. Häufigkeit oder Intensität können nicht sicher vermindert werden. Die Leitlinie zur Komplementärmedizin (2021) und zur Supportiven Therapie (2020) erwähnen PMR nicht.
PMR ist ein Verfahren, bei dem nacheinander verschiedene Muskelgruppen angespannt und wieder entspannt werden. Es hat eine ausgleichende und beruhigende Wirkung und wird daher auch zur Behandlung von Übelkeit eingesetzt. PMR kann von Angehörigen der Gesundheits-, Heil- und Pflegeberufe durchgeführt werden. Eine Sitzung im Rahmen eines Kurses dauert üblicherweise 60 Minuten und ist relativ kostengünstig. PMR gilt als sicheres Verfahren. Wenn eine psychiatrische Vorerkrankung besteht, sollte PMR nicht angewandt werden.
PMR kann in Gruppen- oder Einzelkursen erlernt und dann auch selbständig durchgeführt werden. Patientinnen und Patienten können Angebote beim Behandlungsteam erfragen. Ein selbständiges Erlernen des Verfahrens mit Hilfe von Büchern, CDs oder Online-Tutorials ist auch möglich.
Weiterführende Informationen finden Sie hier: Progressive Muskelrelaxation
Weitere Informationen
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Seriöse Anbieter finden
Viele Krankenkassen übernehmen die Kosten eines Kurses zum Erlernen der Progressiven Muskelrelaxation anteilig oder komplett. Sie können daher direkt bei Ihrer Krankenkasse erfragen, ob diese die Lizenz eines bestimmten Anbieters anerkennt oder ob sie gerade selbst Kurse zur Progressiven Muskelrelaxation anbietet.
Diese Fragen können Sie stellen, um herauszufinden, ob ein Anbieter von Progressiver Muskelrelaxation seriös ist:Welche Ausbildung haben Sie absolviert? Wie viele Unterrichtsstunden umfasste Ihre Ausbildung? (Eine Ausbildung zum Anleiter der Progressiven Muskelrelaxation umfasst etwa 30 bis 60 Unterrichtseinheiten.)
Haben Sie Erfahrungen mit Progressiver Muskelrelaxation bei Krebspatienten? (Anleiter, die bereits Erfahrungen mit Krebspatienten gesammelt haben, können voraussichtlich besser auf Ihre Bedürfnisse eingehen.)
Wird Ihr Zertifikat von meiner Krankenkassen anerkannt? (Ihre Krankenkasse kann Ihnen eine Auskunft dazu geben, ob sie das Zertifikat des Kurs-Anbieters akzeptiert.)
Wo bzw. in welchem Umfeld wird das Training stattfinden? (Der Übungsraum sollte gut temperiert sein. Es sollte genügend Platz für jeden Kursteilnehmer vorhanden sein. Außerdem können Sie klären, ob eigene Materialien, wie Decken o.ä., mitgebracht werden sollten.)
Kann ich die Übungen bei Unwohlsein abbrechen? (Ein Abbruch sollte jeder Zeit möglich sein.)
Wieviel kostet ein Kurs und werden die Kosten von meiner Krankenkasse übernommen? (Die Kosten pro Sitzung liegen üblicherweise etwa bei 10 bis 30 €. Ihre Krankenkasse kann Ihnen eine Auskunft darüber geben, welchen Betrag sie für das Training erstattet.)
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Kosten
In der Regel werden Kurse von acht bis zehn aufeinander folgenden Sitzungen angeboten, um die Progressive Muskelrelaxation zu erlernen. Die Kosten für eine Sitzung variieren allerdings stark (zwischen 10 bis 30 € pro Sitzung) und hängen unter anderem vom Anbieter und von der Art der Durchführung ab. Daher sollten Sie sich vor Kursbeginn bei Ihrer Krankenkasse erkundigen, welche Kosten übernommen werden und welche örtlichen Anbieter von der Krankenkasse anerkannt werden.
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Fragen
Diese Fragen können Sie dem Anleiter vor der ersten Sitzung stellen:
Wie viele Sitzungen schlagen Sie mir vor?
Wie lange dauert eine Sitzung?
In welchem zeitlichen Abstand raten Sie mir, die Termine zu legen?
Benötige ich spezielle Hilfsmittel, wie Decken o.ä., für die Übungen?
Übernimmt die Krankenkasse in meinem Fall die Kosten?
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Video
Krebspatienten sind durch ihre Erkrankung, aber auch durch die Belastungen und Folgen der Therapien, häufig sehr angespannt und fühlen sich unter Druck. Viele Betroffene haben entsprechend den Wunsch, diese Spannungen zu lösen.
Als einfaches und schnell zu erlernendes Entspannungsverfahren bietet die Progressive Muskelrelaxation (nach Jacobson). In einer schrittweisen Anleitung werden an der eigenen Muskulatur An- und Entspannungszustände bewusst wahrgenommen. Wenn das Verfahren erlernt wurde, kann es sehr gut selbstständig praktiziert werden und in Situationen der Anspannung gezielt helfen, Entspannung zu fördern.
Es gibt verschiedene Studien zu diesem Thema, aber bisher nur wenig spezifische Untersuchungen mit Krebspatientinnen und -patienten. Man kann allerdings davon ausgehen, dass die meisten Resultate auf die Situation vieler Krebspatientinnen und -patienten übertragbar sind.
Dr. med. Horneber (Onkologe und Hämatologe, sowie Sprecher des Kompetenznetzes KOKON) nimmt Bezug auf progressive Muskelentspannung als begleitende Behandlungsmethode für KrebspatientInnen. (04:08 Min.)
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Yoga wurde bei Übelkeit und Erbrechen in klinischen Studien untersucht. Die Daten reichen derzeit nicht aus, um eine gesicherte Aussage zur Wirksamkeit zu treffen. Die Leitlinie zur Komplementärmedizin (2021) gibt aufgrund fehlender Daten keine Empfehlung in dieser Situation für oder gegen Yoga.
Während einer Krebsbehandlung können Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen auftreten und zu Stress führen. Yoga-Übungen werden ausgleichende Wirkungen zugeschrieben. So kann die Ausübung von körperlichen und geistigen Yoga-Übungen helfen, Stress-Hormone abzubauen und die Aktivierung des aktivierenden Nervensystems (Sympathikus) zu reduzieren und zugleich den Kreislauf anzuregen und Antrieb zu gewinnen. Die Übungen sind mit etwas Geduld gut erlernbar und können in den Alltag integriert werden.
Sicherheitsbedenken gibt es wenige. Es ist wichtig, die Techniken richtig zu erlernen und sich nicht zu überschätzen. Bei falscher Ausführung können Muskeln und Gelenke überlastet und Nerven geschädigt werden. Operierte Körperregionen sind zu schonen. Daher sollte vor Beginn Rücksprache mit dem Behandlungsteam gehalten werden.
Yoga kann sowohl in Online-Kursen oder mittels Bücher, als auch vor Ort in Yoga-Studios, Volkshochschulen, Fitnessstudios oder bei anderen Anbietern erlernt werden. Krankenkassen übernehmen teilweise die Kosten.
Weiterführende Informationen finden Sie hier: Yoga
Weitere Informationen
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Seriöse Anbieter finden
Grundsätzlich ist die Bezeichnung „Yoga-Lehrer" bzw. „Yoga-Lehrerin" kein geschützter Begriff, sodass prinzipiell jeder und jede diesen Titel verwenden kann. Sie sollten daher darauf achten, dass ein Anbieter von Yoga-Kursen seriös ist und eine entsprechende Aus- oder Weiterbildung besucht hat. Es kann hilfreich sein, sich bei Freunden oder Bekannten über deren Erfahrungen mit Anbietern zu informieren und sich evtl. eine Empfehlung geben zu lassen. Sie können bei Anbietern fragen, ob eine kostenlose Probestunde möglich ist oder ob Sie bei einer Trainingseinheit zuschauen können. Auch Faktoren wie Erreichbarkeit der Trainingsräume oder Kurszeiten können eine Rolle bei der Auswahl spielen. Letztendlich ist Ihr subjektives Gefühl beim Gespräch mit der Yoga-Lehrerin oder dem Yoga-Lehrer ausschlaggebend, denn Sie sollten sich gut beraten und wohl fühlen.
Wenn ein Anbieter bestimmte Kriterien erfüllt, können die von ihm angebotenen Kurse von den gesetzlichen Krankenkassen bezuschusst werden. Dafür sollte der Anbieter eine zertifizierte Ausbildung (bei einem durch die Krankenkasse anerkannten Fortbildungsinstitut) zum Yoga-Lehrer durchlaufen haben und darüber hinaus eine entsprechende berufliche Qualifikation (z. B. als Pädagoge oder Physiotherapeut) nachweisen können. Ihre Krankenkasse kann Ihnen eine Auskunft darüber geben, ob ein bestimmter Kurs diese Kriterien erfüllt.
Diese Fragen können Sie stellen, um zu erfahren, ob ein Yoga-Anbieter seriös ist:
Wie lange sind Sie schon als Yoga-Lehrer tätig? (Erfahrung mit verschiedenen Teilnehmern ist wichtig, aber auch aktuelle Erkenntnisse sollten in das Yoga-Training einfließen.)
Bilden Sie sich regelmäßig fort? (Es gibt immer wieder neue Erkenntnisse, die der Yoga-Lehrer dann in seine Kurse einfließen lassen kann.)
Haben Sie Erfahrung mit Yoga bei Krebspatienten? (Ein erfahrener Anleiter, der die speziellen Bedürfnisse von Krebspatienten kennt, kann sich auch besser auf Ihre Bedürfnisse einstellen.)
Haben Sie ein Zertifikat und wird dieses von meiner Krankenkasse anerkannt? (Ihre Krankenkasse kann Ihnen eine Auskunft über die Anerkennung geben.)
Kann ich die Übungen bei Unwohlsein abbrechen? Und was passiert, wenn ich bestimmte Übungen nicht machen kann? (Die eigenen Grenzen sollten, gerade bei Krebspatienten, nicht überschritten werden. Ein Pausieren sollte jederzeit möglich sein.)
Wo werden die Übungen durchgeführt? (Es sollte an einem Ort geübt werden, der für Sie angenehm ist und an dem Sie sich entspannen können.)
Was benötige ich für den Kurs? (Auf jeden Fall benötigen Sie lockere Kleidung, die Ihnen viel Bewegungsspielraum bietet. Die Kursleiterin oder der Kursleiter sollte Sie rechtzeitig informieren, wenn Sie Hilfsmittel mitbringen müssen.)
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Kosten
Die Kosten für eine Yoga-Einheit variieren stark und sind von mehreren Faktoren abhängig (z. B. von Anbieter, Gruppengröße und Institution). Man muss mit etwa 5 bis 15 € pro Sitzung rechnen. Bei vielen Anbietern kann man eine kostenlose Schnupperstunde besuchen.
Wenn ein Anbieter bestimmte Kriterien erfüllt, können die von ihm angebotenen Kurse von den gesetzlichen Krankenkassen bezuschusst werden. Dafür sollte der Anbieter eine zertifizierte Ausbildung (bei einem durch die Krankenkasse anerkannten Fortbildungsinstitut) zum Yoga-Lehrer durchlaufen haben und darüber hinaus eine entsprechende berufliche Qualifikation (z. B. als Pädagoge oder Physiotherapeut) nachweisen können. Ihre Krankenkasse kann Ihnen eine Auskunft darüber geben, ob ein bestimmter Kurs diese Kriterien erfüllt. -
Fragen
Diese Fragen können Sie dem Yoga-Anbieter vor der ersten Sitzung stellen:
Wie viele Sitzungen schlagen Sie mir vor?
Wie lange dauert eine Sitzung?
In welchem zeitlichen Abstand raten Sie mir, die Termine zu legen?
Was muss ich vor der ersten Sitzung beachten?
Benötige ich Hilfsmittel oder muss ich etwas zur ersten Sitzung mitbringen?
Übernimmt die Krankenkasse in meinem Fall die Kosten?
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Im Kontext von Krebserkrankungen wird Yoga häufig als Teil der Bewegungstherapie in die Behandlung integriert. Durch die Anwendung der verschiedenen körperlichen Übungen, aber auch von Atem- und Entspannungstechniken sowie Meditation, kann Yoga helfen eine Harmonisierung zwischen Körper und Geist zu bewirken.
Die Anwendung von Yoga zeigt vor allem in den Bereichen verminderte Lebensqualität und Schlafstörungen helfende Wirkungen, aber auch Übelkeit und Hitzewallungen können teilweise gut durch Yoga-Übungen beeinflusst werden.Häufig ist es schwierig, aus der Fülle der Angebote einen geeigneten Yoga-Anleiter, entsprechend der eigenen Bedürfnisse und Vorstellungen zu finden. Hier kann es hilfreich sein, sich an die entsprechenden Fachgesellschaften, wie beispielsweise den Bund Deutscher Yoga-Lehrer zu richten und Qualitätskriterien zu erfragen, die ein guter Yoga-Lehrer erfüllen sollte.
Constanze Handmann (Diplom Sportwissenschaftlerin, Yoga-Lehrerin und Mind-Body-Therapeutin) informiert über Yoga als Bestandteil begleitender Krebstherapien. (02:41 Min.)
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Verfahren aus der Behandlungspraxis
Aus langjährigen Behandlungserfahrungen gibt es weitere, mit wenig Aufwand umzusetzende Maßnahmen, die helfen, Übelkeit und Erbrechen vorzubeugen oder die Beschwerden zu mindern. Patientinnen und Patienten können hier selbst auswählen und probieren, was guttut und hilft.
Bei der Aromatherapie werden ätherische Öle aus unterschiedlichen Pflanzen in Form von Massagen, Inhalationen oder Bädern angewandt. Sie soll entspannende Wirkungen auf den Körper, das Nervensystem und den Gemütszustand haben. Im Weiteren finden Sie mögliche Anwendungen aufgeführt, die sich bei Übelkeit bewährt haben.
