Beschreibung
Der Juckreiz (Pruritus) ist eine der häufigsten Beschwerden, die von der Haut ausgehen. Er geht mit dem Bedürfnis nach einer mechanischen Antwort in Form von Kratzen, Reiben, Drücken u.a. einher. Dieses starke Kratzen verursacht Schmerz und reduziert so kurzfristig den Juckreiz. Aber die Haut wird dabei geschädigt. Es werden Entzündungsvorgänge in Gang gesetzt, die das erneute Kratzen fördern. Die Beschwerden können zu Schlafstörungen und in der Folge zu Erschöpfung und Konzentrationsmangel führen.
Behandlung
Zunächst wird die Ursache des Pruritus abgeklärt, da neben einer trockenen Haut oder einer Entzündung auch andere Faktoren Auslöser der Beschwerden sein können (z.B. Medikamente, Nerven- und Stoffwechselwechselerkrankungen). Anschließend kann die entsprechende Therapie eingeleitet werden. So werden z.B. zugrundeliegende Erkrankungen behandelt, Medikamente abgesetzt oder Tumore operativ entfernt. Je nach Therapie dauert es eine bis zwölf Wochen, bis die Behandlung anspricht. Zudem können die Beschwerden mit Medikamenten gelindert werden. Dabei kommen lokale Therapien mittels unterschiedlicher Salben allein oder in Kombination mit Systhemtherapien, z.B. Antihistaminika oder Kortison und einer UV-Lichttherapie zum Einsatz. Weiterhin helfen die unten angeführten Basismaßnahmen, die Symptomatik zu lindern.
Um eine zielführende Therapie einleiten zu können, ist es wichtig, dass Patientinnen und Patienten auftretende Symptome und Beschwerden dem Behandlungsteam kommunizieren.
Ergänzend dazu bietet die Integrative Onkologie zusätzliche Behandlungsmöglichkeiten. Dazu gehören u.a. der Bereich der Pflanzenheilkunde, der Nahrungsergänzungsmittel und verschiedene traditionelle Verfahren. Zu einigen gibt es gesicherte Ergebnisse aus klinischen Studien, zu anderen fundierte fachliche Behandlungserfahrung.
In klinischen Studien untersuchte Verfahren
Stellungnahmen in der Wissensdatenbank (2023):
Die Wissensdatenbank hat keine weiteren Leitlinien, Übersichtsarbeiten oder Studien zu diesem Thema ausgewertet.
Bei der Akupressur können Sie selbst bestimmte Punkte am Körper massieren, die ansonsten in der Akupunktur verwendet werden. Je nach Punktkombination kann die Akupressur bei bestimmten Beschwerden helfen. Für den Juckreiz haben sich die folgenden Punkte bewährt.
Verfahren aus der Behandlungspraxis
Aus langjährigen Behandlungserfahrungen gibt es weitere, mit wenig Aufwand umzusetzende Maßnahmen, die helfen können, den Juckreiz zu behandeln oder die Beschwerden zu mindern. Patientinnen und Patienten können hier selbst auswählen und probieren, was guttut und hilft.
Unter äußeren Anwendungen versteht man u.a. Einreibung, Massagen, Waschungen und Bäder. Sie werden mit Wärme, Kälte, Pflanzenstoffen oder ätherischen Ölen kombiniert, um die gewünschte Wirkung zu verstärken. Im Weiteren finden Sie mögliche Anwendungen aufgeführt, die sich bei Pruritus bewährt haben.
Praktische Tipps und Informationen zum Weiterlesen
Zahlreiche allgemeine Maßnahmen haben in der Praxis als hilfreich erwiesen. Informationen dazu finden Sie hier
Basismaßnahmen Pruritus
· ausreichende Trinkmenge (ca. 1,5l/ Tag)
· lockere Kleidung aus Baumwolle tragen
· keine heißen und zu langen Duschbäder, da diese die Haut austrocknen
· Verwendung ph-neutraler Bade- und Duschöle
· Pflege mit harnstoffhaltigen Cremes 5-10% und/oder die Glycerin enthalten 2x tgl.
· Fingernägel kurzhalten; anstatt Kratzen flach über die Haut streichen
· dünne Baumwollhandschuhe tragen
· Stress vermeiden, Pausen einlegen
· kühlende Maßnahmen, da sie den Juckreiz kurzfristig reduzieren können
· Alkohol, Nikotin, scharf Gewürztes und histaminhaltige Nahrungsmittel (Nüsse, Thunfisch, Weißwein,
Salami, etc.) meiden, da sie symptomverstärkend wirken können