Bei einem Lymphstau sammelt sich aufgrund von Veränderungen am Lymphsystem eiweißhaltige Lymphflüssigkeit im Gewebe. Diese Art von Schwellung wird auch als Lymphödem bezeichnet. Durch eine Lymphangiosis carcinomatosa, ein Tumorbefall der Lymphgefäße, durch Operationen, Lymphknotenentfernungen und Bestrahlungen kann der Lymphabfluss bei onkologischen Pati-ent*innen massiv behindert werden. Bevorzugte Lokalisationen sind die Arme (20% nach axillärer Lymphknotenentfernung), der Kopf-Hals-Bereich (nach Neck Dissection) und die Beine (nach Unterleibsoperationen mit Lymphnodektomie).
Benigne Ursachen sind z.B. chronisch venöse Insuffizienz, Infektionen und postinfektöse Komplikationen sowie Adipositas; selten genetische Syndrome. Abzugrenzen ist das Lymphödem von anderen Ödemen, deren Ursachen kardial, nephrogen, hepatisch, endokrin, medikamentös, infektiös, onkotisch etc. sein können. Lymphödematöses Gewebe begünstigt Entzündungsprozesse (z.B. Erysipel) und führt im Verlauf zu bleibenden Gewebsveränderungen und sollte deshalb immer abgeklärt und behandelt werden.
Es werden vier verschiedene Stadien eines Lymphödems unterschieden
(0) Latenzstadium ohne sicht- und tastbare Schwellung,
(1) Lymphödem mit weicher Schwellung,
(2) Lymphödem mit Gewebsveränderung,
(3) Lymphödem mit ausgeprägter Schwellung und verhärtetem Gewebe.