Beschreibung
Bei einem Lymphstau sammelt sich eiweißhaltige Lymphflüssigkeit im Gewebe. Die entstehende Schwellung wird auch als Lymphödem bezeichnet. Die Beschwerden können an unterschiedlichen Bereichen des Körpers auftreten, meist aber entstehen sie an Armen und Beinen. Je nach Ausprägung werden verschiedene Schweregrade unterschieden.
Bei einer leichten Form kann man eine weiche Schwellung tasten. Es kann sich aber auch eine ausgeprägte Schwellung mit verhärtetem Gewebe bilden. Die betroffenen Gliedmaßen fühlen sich schwer, gespannt und müde an. Ein Lymphstau entsteht meist als unerwünschte Wirkung der Krebserkrankung selbst oder deren Behandlung.
So kann ein wachsender Tumor den Lymphabfluss behindern oder die Entfernung oder Bestrahlung von Lymphknoten die Entstehung eines Lymphödems begünstigen. Auch körperliche Faktoren (z.B. Übergewicht) beeinflussen die Entwicklung und den Verlauf.
Behandlung
Zur Vorbeugung eines Lymphödems empfiehlt die Leitlinie zur Diagnostik und Therapie der Lymphödeme (2017) eine dem individuellen Trainingszustand angemessene körperliche und sportliche Aktivität. Zudem ist es wichtig, dass im Gespräch mit dem Behandlungsteam mögliche Risiken und Verläufe eines Lymphstaus besprochen werden.
Zur Behandlung eines bereits bestehenden Lymphödems wird eine sogenannte „komplexe physikalische Entstauungstherapie“ (KPE) empfohlen. Sie beinhaltet eine gute Hautpflege, manuelle Lymphdrainage, eine Kompressionstherapie mit Verbänden oder Kompressionsstrümpfen, und Sport- und Bewegungsübungen.
Ist der Lymphstau besonders ausgeprägt oder hält er trotz konsequenter KPE länger als sechs Monate an, können auch operative Verfahren erwogen werden. Weitere Informationen für Fachleute sind in der Leitlinie zur Diagnostik und Therapie der Lymphödeme (2017) zu finden.
Patientinnen und Patienten sollten Anzeichen für ein Lymphödem mit ihrem Behandlungsteam besprechen. Ein ausgeprägter Lymphstau kann die Lebensqualität stark beeinträchtigen und es ist wichtig, diesen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Therapieverfahren der integrativen Onkologie
Zur Behandlung eines Lymphstaus, der infolge einer Krebserkrankung oder deren Therapie aufgetreten ist, können Verfahren aus der integrativen Onkologie ergänzend eingesetzt werden. Zu einigen gibt es Ergebnisse aus klinischen Studien, zu anderen fundierte fachliche Erfahrung aus der Behandlungspraxis.
In klinischen Studien untersuchte Verfahren
Stellungnahmen in der Wissensdatenbank (2023):
Die Wissensdatenbank hat keine weiteren Leitlinien, Übersichtsarbeiten oder Studien zu diesem Thema ausgewertet.
Bei der Akupressur können Sie selbst bestimmte Punkte am Körper massieren, die ansonsten in der Akupunktur verwendet werden. Je nach Punktkombination kann die Akupressur bei bestimmten Beschwerden helfen. Für Lymphstau haben sich die folgenden Punkte bewährt.
Verfahren aus der Behandlungspraxis
Aus langjährigen Behandlungserfahrungen gibt es weitere, mit wenig Aufwand umzusetzende Maßnahmen, die helfen, Lymphstau vorzubeugen oder die Beschwerden zu mindern. Patientinnen und Patienten können hier selbst auswählen und probieren, was guttut und hilft.
Unter äußeren Anwendungen versteht man u.a. Einreibung, Massagen, Waschungen und Bäder. Sie werden mit Wärme, Kälte, Pflanzenstoffen oder ätherischen Ölen kombiniert, um die gewünschte Wirkung zu verstärken. Im Weiteren finden Sie mögliche Anwendungen aufgeführt, die sich bei Lymphstau bewährt haben.
Praktische Tipps und Informationen zum Weiterlesen
Derzeit sind keine weiteren Daten verfügbar.