Fatigue steht als Sammelbegriff für Symptome der Müdigkeit, Kraftlosigkeit, Erschöpfung und mangelnde Energiereserven. Von allen Symptomen und Beschwerden, unter denen Krebspatientinnen und -patienten leiden, sind die der Fatigue die häufigsten und belasten die Betroffenen am stärksten.
Fatigue schränkt die Lebensqualität und Leistungsfähigkeit vieler Betroffenen ein, bis hin zu Berufs- und Erwerbsunfähigkeit und stellt einen unabhängigen Risikofaktor für eine erhöhte Morbidität und Mortalität dar.
Trotz der Verbreitung nehmen Behandler das Ausmaß der Belastungen im onkologischen Versorgungsalltag nicht ausreichend wahr und unterschätzen die Behandlungsbedürftigkeit. Fehlende Zeit und der Mangel an Kenntnissen über ursächliche Zusammenhänge, diagnostisches Vorgehen und Therapiemöglichkeiten sind häufige Gründe dafür. Zudem sprechen Betroffene die Beschwerden oft nicht an, weil sie diese als ‚zur Krankheit und Therapie gehörend‘ betrachten.
Fatigue entsteht durch multikausale Vorgänge, die durch den Tumor oder die Therapie bedingt sein können. Sie können aber auch Ausdruck einer genetischen Disposition, somatischer oder psychischer Erkrankungen, oder verhaltens- oder umweltbedingter Faktoren sein.
Das Zentrum der Therapie bilden nicht-medikamentöse Therapieansätze. Sie können in begründeten Einzelfällen durch Medikamente ergänzt werden. Nach allen Kenntnissen sollte die Behandlung frühzeitig beginnen, um einer möglichen Chronifizierung entgegenzuwirken.