Zum Hauptinhalt
Kompetenznetz KOKON

Atemnot

# Einleitung

Atemnot ist, nach der S3 Leitlinie „Palliativmedizin für Patienten mit einer nicht heilbaren Krebserkrankung" (2020), eine der häufigsten und belastendsten Symptome bei Krebserkrankungen. Dabei versteht man Atemnot als eine subjektive Erfahrung einer unangenehmen Atmung mit schwankender Ausprägung und psychischen, physischen sowie sozialen Auswirkungen. Auch für die Angehörigen wird die Atemnot des Patienten als sehr belastend wahrgenommen.

Es existiert zudem eine enge Wechselwirkung zwischen Angst und Atemnot, da jeweils das eine Symptom das andere verursachen bzw. verstärken kann.

# Wissen aus klinischen Studien

Die Auswertung der klinischen Studien zu den einzelnen Verfahren ergibt folgendes Bild (Stand 2023): 

  • Anhaltspunkt für die Wirksamkeit von Kinesiologie Tape kombiniert mit Massagen in der Behandlung der Atemnot bei Tumorerkrankungen. Kinesiologie Tape

  • Die Studienergebnisse waren widersprüchlich oder nicht aussagefähig für: Akupunktur

# Aussagen in deutschsprachigen Leitlinien

Die S3-Leitlinie „Palliativmedizin für Patienten mit einer nicht heilbaren Krebserkrankung"(2020) hat dem Thema "Atemnot" ein ausführliches Kapitel gewidmet.

Als nicht-medikamentöse Therapien werden u.a. empfohlen:

  • Bei Patienten mit einer nicht-heilbaren Krebserkrankung und Atemnot sollen nichtmedikamentöse Allgemeinmaßnahmen zur Linderung von Atemnot angewendet werden, z. B. Aufklärung über das Symptom Atemnot, Beruhigung/Entspannung, Atemübungen oder Kühlung des Gesichts

  • Ein auf das Gesicht gerichteter kühler Luftzug (z. B. hervorgerufen durch einen Handventilator) sollte zur symptomatischen Linderung von Atemnot bei Patienten mit einer nicht-heilbaren Krebserkrankung und Atemnot eingesetzt werden.

  • Ein Rollator und andere Gehhilfen sollten zur Unterstützung der Mobilität und zur Linderung von Atemnot bei Patienten mit einer nicht-heilbaren Krebserkrankung und Atemnot eingesetzt werden

Die S3 Leitlinie zur Komplementärmedizin bei onkologischen Patient*innen (2021) erwähnt Atemnot nicht.