
Beschreibung
Das Gefühl, nicht ausreichend Luft zu bekommen oder Schwierigkeiten bei der Atmung zu haben, wird je nach Ausprägung als unangenehm, beängstigend oder lebensbedrohend empfunden. Angst und Atemnot sind zwei eng miteinander verbundene Gefühle, die sich in einem Teufelskreis gegenseitig verstärken können. Nicht nur die Krebserkrankung selbst, sondern auch Erkrankungen des Herzens und der Lunge oder Blutarmut können zu Atemnot führen.
Behandlung
Atemnot bedarf der ärztlichen Untersuchung, wenn sie neu auftritt oder sich eine bereits bestehende Atemnot verschlechtert.
Um den Umgang mit Atemnot zu erleichtern, empfehlen Leitlinien atemtherapeutische und entspannende Übungen. Auch kann eine individuell angepasste Bewegungstherapie zu einer Kräftigung der Muskulatur und zur Minderung von Atembeschwerden führen. Bei schweren Formen von Atemnot können Medikamente wie Morphine und Benzodiazepine eine rasche Linderung verschaffen. Ihr Einsatz gehört aber in kundige therapeutische Hände.
Zum Umgang mit Atemnot bei weit fortgeschrittenen Krankheitssituationen gibt es in der Patientenleitlinie zur Palliativmedizin (2015) hilfreiche Informationen.
Therapieverfahren der integrativen Onkologie
Zur Behandlung von Atemnot können Verfahren aus der integrativen Onkologie ergänzend eingesetzt werden. Dazu gehört z.B. der Bereich der traditionellen Verfahren. Zu einigen gibt es Ergebnisse aus klinischen Studien, zu anderen fundierte fachliche Behandlungserfahrung.
In klinischen Studien untersuchte Verfahren
Die Wirksamkeit von Akupunktur zur Behandlung von Atemnot (Dyspnoe) ist in klinischen Studien untersucht worden. Daraus gibt es widersprüchliche Ergebnisse, so dass eine gesicherte Aussage zur Wirksamkeit des Verfahrens bei Atemnot derzeit nicht gemacht werden kann. Die Leitlinie zur Komplementärmedizin (2021) erwähnt Akupunktur in Bezug auf Atemnot nicht.
Die Akupunktur selbst gilt als sicheres und nebenwirkungsarmes Verfahren. Dabei werden Beschwerden durch das Einsetzen feiner steriler Nadeln an bestimmten Körperpunkten (Akupunkturpunkten) behandelt. Das Verfahren wird durch ausgebildete Therapeutinnen und Therapeuten Therapie-begleitend zur Vorbeugung oder Behandlung von Symptomen bei Erkrankungen eingesetzt.
Weiterführende Informationen finden Sie hier: Akupunktur
Weitere Informationen
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Seriösen Anbieter finden
In vielen Ländern ist Akupunktur zum jetzigen Zeitpunkt eines der beliebtesten und am meisten verbreiteten und akzeptierten Verfahren der Komplementärmedizin. Viele Krebszentren bieten Akupunktur an.
Insgesamt sind Personen, die Akupunktur anbieten, aber sehr unterschiedlich ausgebildet und haben nicht alle ausreichend Behandlungserfahrung. Die Deutsche Ärztegesellschaft für Akupunktur e.V. teilt ihre Mitglieder ein in 1) „A-Diplom" = Grundausbildung (120 Ausbildungsstunden), 2) „Zusatzbezeichnung" (200 Ausbildungsstunden + 2-jährige Ausübung) und 3) „B-Diplom" = Vollausbildung (360 Ausbildungsstunden). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt je nach Vorkenntnissen zwischen 500 und 1.000 Ausbildungsstunden für Menschen, die Akupunkturbehandlungen anbieten möchten.
Folgende Websites bieten Suchfunktionen an, um geprüfte Akupunkteure zu finden:
Diese Fragen können Sie stellen, um zu erfahren, ob ein Anbieter von Akupunktur seriös ist:Wie viele Ausbildungsstunden umfasste Ihre Ausbildung? (Auch mit kürzeren Ausbildungen im Rahmen einer ärztlichen oder pflegerischen Fortbildung und einer längeren Anwendungserfahrung können gute Ergebnisse erzielt werden. Eine solide Akupunktur-Ausbildung umfasst jedoch mindestens 120 Ausbildungsstunden.)
Über wie viele Jahre Berufserfahrung verfügen Sie? (Je länger die Erfahrung, desto besser, gerade bei einer kürzeren Ausbildungszeit.)
Wie viel kostet eine Sitzung bei Ihnen? (Normalerweise liegen die Kosten zwischen 30 und 90 Euro.)
Können Sie mir die Behandlungsräume zeigen? (In den Behandlungsräumen sollten Sie sich gut aufgehoben fühlen. Der Raum sollte ausreichen beheizt sein und die Möglichkeit bieten, sich während der Behandlung zu entspannen.)
Falls Sie gerade in einer konventionellen Therapie sind, erzählen Sie davon und achten Sie auf die Reaktion des Akupunkteurs. Sieht er sein Angebot als Ergänzung oder möchte er vielleicht sogar die konventionelle Therapie mit der Akupunktur ersetzen? Letzteres ist ein Zeichen dafür, dass das Angebot nicht seriös ist und dass Sie sich besser weiter umschauen.
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Kosten
Ein halbstündiger Termin kostet üblicherweise zwischen 30 und 90 Euro. Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten für Akupunktur bei Krebserkrankungen bisher nicht standardmäßig. Wenden Sie sich bei Bedarf an eine Vertreterin oder einen Vertreter Ihrer Kasse an und besprechen Sie die Möglichkeiten einer Kostenübernahme durch eine private oder gesetzliche Krankenversicherung.
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Fragen
Wichtig ist, dass Sie im Erstgespräch mit ihrem Arzt/Akupunkteur zentrale Fragen klären, z.B.:
Wie viele Sitzungen schlagen Sie mir vor?
Wie lange dauert eine Sitzung?
In welchem zeitlichen Abstand raten Sie mir, die Termine zu legen?
An welchen Körperstellen werde ich akupunktiert?
Wie lange bleiben die Nadeln in der Haut?
Kann ich nach der Behandlung ganz normal mit dem Auto oder dem Fahrrad nach Hause fahren?
Ich stelle mir die Akupunktur schmerzhaft vor. Welche Rückmeldungen bekommen Sie von anderen Patienten und was passiert, wenn sich meine Befürchtung bewahrheitet?
Übernimmt die Krankenkasse in meinem Fall die Kosten?
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Video
Anhand eines Patientenbeispiels veranschaulicht Dr. med. Voiß der Kliniken Essen-Mitte wie Akupunktur als komplementärmedizinische Behandlungsmethode bei krebsbedingter Fatigue angewandt werden kann, und wie deren Wirksamkeit zu bewerten ist.
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Weiterführende Informationen
Die Arbeitsgemeinschaft für Klassische Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin e.V. (AGTCM) ist eine berufsübergreifende Interessensgemeinschaft und setzt sich seit 1954 für Qualität in Lehre und Anwendung der Chinesischen Medizin, für die Bewahrung traditioneller Werte sowie die Vermittlung und Weiterentwicklung der Chinesischen Medizin in ihrer Vielfalt ein.
>> Link zur WebseiteDie Deutsche Akademie für Akupunktur e.V. (DAA) wurde 1973 gegründet und ist ein Ausbildungs- und Forschungszentrum der Traditionellen Chinesischen Akupunktur sowie auch moderner Akupunkturverfahren.
>> Link zur Webseite
Sie bietet auch gezielt Informationen für Patientinnen und Patienten.
>> Link zur PatienteninformationDie Deutsche Ärztegesellschaft für Akupunktur e.V. (DÄGfA) sitzt in München und setzt sich seit 1951 für Akupunktur ein. Sie ist engagiert in Ausbildung, Forschung und Öffentlichkeitsarbeit und informiert u.a. auch über „Chronische Müdigkeit. Neue Energie tanken mit Akupunktur".
>> Link zur WebseiteDie Deutsche Gesellschaft für Akupunktur und Neuraltherapie e. V. (DGfAN) wurde 1971 gegründet und ist eine Fachgesellschaft für Akupunktur, Neuraltherapie und Manuelle Medizin. Sie hat einen ganzheitlichen Ansatz und bietet Aus-, Fort- und Weiterbildungen an.
>> Link zur WebseiteDie Societas Medicinae Sinensis – Internationale Gesellschaft für Chinesische Medizin e. V. (SMS) wurde 1978 in München gegründet. Der gemeinnützige Verein bietet u. a. Ausbildungen in Akupunktur sowie Informationen zu Traditioneller Chinesischer Medizin und den ergänzenden Bereichen Tuina, Qigong und Ernährungslehre.
>> Link zur WebseiteDer Informationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums hat Informationen zu Akupunktur bei Übelkeit und Erbrechen während einer Chemotherapie veröffentlicht.
>> Link zur InformationVerschiedene Krankenkassen haben unter dem Namen "gerac" (German acupuncture trials) Studien zur Wirksamkeit von Akupunktur initiiert.
>> Link zur WebseiteDie Arbeitsgemeinschaft PRIO (Prävention und Integrative Onkologie) der Deutschen Krebsgesellschaft, stellt auf ihrer Website Informationen zu Akupunktur zum Download bereit.
>> Link zum DownloadDie Krebsgesellschaft Nordrhein-Westfalen e.V. und das Institut zur wissenschaftlichen Evaluation naturheilkundlicher Verfahren an der Universität zu Köln (IWENV) informiert über komplementäre Behandlungsverfahren, wie beispielsweise Akupunktur.
>> Link zur Information
Verfahren aus der Behandlungspraxis
Derzeit sind keine Daten aus der Behandlungspraxis verfügbar.
Praktische Tipps und Informationen zum Weiterlesen
Derzeit sind keine weiteren Daten verfügbar.