Beschreibung
Beim Husten erfolgt nach einem kurzen Verschluss der Stimmritze ein plötzlicher Atemausstoß. Es handelt sich dabei um einen Schutzreflex zur Befreiung der Luftwege. Die Symptomatik wird durch Reizungen oder Veränderungen der Schleimhaut der Atemwege ausgelöst. Vor allem der trockene Reizhusten wird als sehr quälend empfunden und kann die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Beschwerden wie Erbrechen, Schmerzen, Atemnot, Herzrhythmusstörungen oder Schlaflosigkeit können damit einhergehen. Je nach Dauer wird Husten in akuten (bis 2 Wochen), subakuten (2-8 Wochen) und chronischen Husten (über 8 Wochen) unterteilt. Im Zusammenhang mit Tumorerkrankungen kann Reizhusten aufgrund der Raumforderung des Tumors oder als Folge von Operationen entstehen. Aber auch Infektionen, Lungenentzündungen, Reflux, Rauchen, Flüssigkeitsansammlung im Lungenfell sind mögliche Ursachen für die Symptomatik.
Behandlung
Zunächst muss die Ursache für den Reizhusten abgeklärt und ggf. behandelt werden. Dies gilt insbesondere dann, wenn er über eine längere Zeit (> 8 Wochen) besteht. Für die Behandlung der Symptomatik stehen Medikamente zur Verfügung (z.B. Opioide), die allerdings zurückhaltend und nur zeitlich begrenzt zum Einsatz kommen sollten und deren Nutzen nur für spezielle Situationen belegt ist. Zudem können ausreichende Flüssigkeitsaufnahme, Inhalationen, atemphysiotherapeutische Maßnahmen und ggf. Rauchkarenz die Symptome lindern.
Es ist wichtig, dass Patientinnen und Patienten die Beschwerden im Gespräch mit den behandelnden Fachleuten kommunizieren.
Ergänzend dazu bietet die Integrative Onkologie zusätzliche Behandlungsmöglichkeiten. Dazu gehören u.a. der Bereich der Pflanzenheilkunde, der Nahrungsergänzungsmittel und verschiedene traditionelle Verfahren. Zu einigen gibt es gesicherte Ergebnisse aus klinischen Studien, zu anderen fundierte fachliche Behandlungserfahrung.
In klinischen Studien untersuchte Verfahren
Stellungnahmen in der Wissensdatenbank (2023):
Die Wissensdatenbank hat keine weiteren Leitlinien, Übersichtsarbeiten oder Studien zu diesem Thema ausgewertet.
Bei der Akupressur können Sie selbst bestimmte Punkte am Körper massieren, die ansonsten in der Akupunktur verwendet werden. Je nach Punktkombination kann die Akupressur bei bestimmten Beschwerden helfen. Für den chronischen Reizhusten haben sich die folgenden Punkte bewährt.
Verfahren aus der Behandlungspraxis
Aus langjährigen Behandlungserfahrungen gibt es weitere, mit wenig Aufwand umzusetzende Maßnahmen, die helfen können, den Reizhusten zu behandeln oder die Beschwerden zu mindern. Patientinnen und Patienten können hier selbst auswählen und probieren, was guttut und hilft.
Unter äußeren Anwendungen versteht man u.a. Einreibung, Massagen, Waschungen und Bäder. Sie werden mit Wärme, Kälte, Pflanzenstoffen oder ätherischen Ölen kombiniert, um die gewünschte Wirkung zu verstärken. Im Weiteren finden Sie mögliche Anwendungen aufgeführt, die sich beim Reizhusten bewährt haben.
Praktische Tipps und Informationen zum Weiterlesen
Zahlreiche allgemeine Maßnahmen haben in der Praxis als hilfreich erwiesen. Informationen dazu finden Sie in unseren Broschüren.
Basismaßnahmen Reizhusten:
· Luft anfeuchten; Luftfeuchtigkeit > ca. 40% halten
· Ausreichend Flüssigkeitszufuhr, um Schleimhäute feucht zu halten
· Inhalation mit Salz oder ätherischen Ölen
· Lagerung der/des Ratsuchenden
· Atemphysiotherapie
· Entspannungstechniken, Stressmanagement
· Raucherentwöhnung
· Warmhalten des Brust-Bauch-Rückenbereichs