Beide Leitlinien weisen auf die Notwendigkeit hin, die möglichen Ursachen eines Hustens zu klären, insbesondere, wenn dieser über eine längere Zeit (> 8 Wochen) besteht.
Bei Husten mit einer Dauer bis zu acht Wochen unterscheidet die S2k-LL zwischen einer akuten (bis zu zwei Wochen) und einer subakuten Form (bis zu acht Wochen).
Zur symptomatischen Behandlung geht die S2k-LL auf Atem-physiotherapeutische und medikamentöse Maßnahmen ein.
Zu den Möglichkeiten einer medikamentösen antitussiven Therapie weist die S2k-LL einleitend daraufhin, dass diese “sowohl in Hinblick auf die Evidenzlage als auch auf ihre Wirksamkeit bzw. auf die Nebenwirkungen sehr begrenzt“ sind.
Unterscheidung bei Medikamentösen Maßnahmen zwischen „husten- bzw. expektorationsfördernden“ und „hustendämpfenden“ Vorgehensweisen.
Hinweis auf Studienergebnisse , die belegen, dass „mehrere Phytotherapeutika, Dextrometorphan und Ambroxol“ die Dauer des Hustens verkürzen und die Intensität mindern können, allerdings nur bei „der akuten Bronchitis“.
Vertretbarkeit der Verordnung von „Phytotherapeutika, Dextrometorphan und Ambroxol – die bei akutem Husten in randomisierten kontrollierten Studien positive Ergebnisse gezeigt haben“, auch bei subakutem Husten .
Ergebnisse aus Studien zu Phytotherapeutika gelten aus Sicht der S2k-LL „nicht für die untersuchte(n) Pflanze(n) sondern nur grundsätzlich für das getestete Präparat“, da der „Wirkstoffgehalt und damit die Wirkung“ eines pflanzlichen Präparats von vielen Faktoren abhängt, „darunter der Herkunft der benützten Pflanzen, der Extraktionsmethode, Standardisierung, Herstellungsverfahren“.
In Studien untersucht wurden Einzel- und Kombinationspräparate aus Efeu (Hedera), Pelargonium sidoides, Thymian und Primeln (Primula) sowie aus den Pflanzenstoffen Cineol und Myrtol. Für andere pflanzliche Präparate sieht die S2k-LL, trotz „einer jahrhundertelangen Anwendung (...) keine nach heutigen Gesichtspunkten akzeptable kontrollierte Studien.“
Nur bei Vorliegen einer Infekt-bedingten bronchialen Hyperreagibilität (meist mit erhöhten FeNO Werten) ist eine ICS Therapie wirksam.
Bezüglich Atem-physiotherapeutischer Maßnahmen werden diese bei chronischen Lungenerkrankungen (Mukoviszidose, COPD oder Bronchiektasien) oder bei neuromuskulären Erkrankungen „zusätzlich zur Standardbehandlung“ empfohlen, obwohl sich „die vorliegende begrenzte Evidenz (...) meist nicht auf den Husten, sondern auf die Sekretelimination mit und ohne apparative Hilfe“ begrenzt und „eine klare und eindeutige Evidenz für die einzelnen Techniken der Sekret fördernden Atemphysiotherapie und deren Effekte auf den Husten“ bisher „nicht eindeutig nachgewiesen“ wer-den konnte.