Diarrhoe kann spezifisch, eigenständig, aber auch als Symptom bei anderen Erkrankungen auftreten. Häufig tritt die Diarrhoe jedoch als Nebenwirkung einer systemischen Tumor- und/ oder Strahlentherapien des Abdomens/ Beckens bei onkologischen Patient*innen auf, wobei durch die Schädigung der Darmschleimhautzellen nur noch unzureichend Flüssigkeit aus dem Nahrungsbrei aufgenommen werden kann und vermehrt Flüssigkeit in den Darm abgegeben wird. Dabei unterscheidet man eine osmotische, sekretorische, infektiöse und toxische Genese, die jeweils eine andere Therapie erfordern. Diarrhoe kann bei unzureichender enteraler/ parenteraler Flüssigkeitssubstitution bis zur lebensbedrohlichen Situation führen. Auch motilitätsfördernde Begleitmedikamente wie MCP können Diarrhoen auslösen.
Von Diarrhoe wird gesprochen, wenn ein Erwachsener mehr als dreimal täglich vermehrten und/ oder wässrig-dünnen Stuhl hat. Begleitsymptome können dabei Bauchschmerzen und Bauchkrämpfe sein. Aufgrund des Flüssigkeits- und Mineralstoffverlustes können zudem Schwindel und Kreislaufprobleme auftreten. Dies ist auch bei Patient*innen mit einem Ileostoma oder einem Kurzdarmsyndrom zu beachten, die oft physiologischerweise flüssigeren Stuhlgang haben. Warnsymptome einer komplizierten, therapieassoziierten Diarrhoe, die eine stationäre Therapie erfordert, sind das Auftreten von Krämpfen, Übelkeit/ Erbrechen, Fieber, Elektrolytentgleisungen oder Dehydratation. Dauerhafte Diarrhoe reizt außerdem die Haut im Analbereich.