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Kompetenznetz KOKON

Autogenes Training

Hintergrund

Die autogenes Training entstand in den 1930er Jahren als eine Form der Selbsthypnose und geht die auf den deutschen Psychiater und Neurologen Johannes Schultz zurück.

Es bezieht sich auf eine bestimmte Technik mentaler Übungen, die Entspannung und Autosuggestion beinhalten und darauf abzielen, den Menschen beizubringen, die Stressreaktion Kampf/Flucht/Kampf nach Belieben abzuschalten.

Das autogene Training wird in einer Reihe von acht bis zehn wöchentlichen Sitzungen vermittelt, die bei Einzelsitzungen etwa sechzig Minuten und bei Kleingruppensitzungen bis zu zwei Stunden dauern. Die Teilnehmer werden ermutigt, die Übungen dreimal täglich für etwa 10 Minuten zu praktizieren, bis sie die Technik beherrschen und bei Bedarf üben können.

Wirksamkeit

Bei Patienten, die nach einer Krebsbehandlung an einem autogenen Training teilgenommen haben, wurde über eine Verringerung von Angstzuständen, Schmerzen, depressiven Verstimmungen, verbesserten Schlafparametern, einer verbesserten Immunfunktion und einer allgemeinen Lebensqualität berichtet. Aufgrund der geringen Anzahl veröffentlichter Studien (drei kontrollierte und eine unkontrollierte klinische Studie) und deren Größe ist es jedoch nicht möglich, Schlussfolgerungen über die Wirksamkeit der autogenen Therapie für diese Indikationen bei onkologischen Patient*innen zu treffen.

Die hier präsentierten Informationen sind aus der Monographie zum autogenen Training zusammengetragen, in der sich eine genaue Darstellung und Bewertung der Ergebnisse der ausgewerteten Studien und Übersichtsarbeiten finden. Sie ist in englischer Sprache auf dem Portal von CAM-Cancer verfügbar.

Aussagen in Leitlinien

Die AWMF Leitlinie zur Komplementärmedizin bei onkologischen Patient*innen (2021) und die Leitlinie zur Supportivtherapie bei onkologischen Patient*innen (2020) erwähnen autogenes Training nicht. Lt. Leitlinie zur Psyhoonkologie (2023) "können" Entspannungsverfahren, unter der hier das autogene Training mit aufgeführt ist, bei onkologischen Patient*innen mit Schmerzen angeboten werden.

Sicherheit

Beim autogenen Training sind in den bisher durchgeführten klinischen Studien keine unerwünschten Wirkungen aufgetreten.

Literatur

Die entsprechenden Literaturstellen finden sich in der CAM-Cancer Monographie zum autogenen Training