Beschreibung
Bei einer Verstopfung (Obstipation) ist der Stuhl hart oder klumpig und der Stuhlgang ist mit unangenehmen Beschwerden, wie Bauchschmerzen und Blähungen, verbunden. Aus medizinischer Sicht spricht man von Verstopfung, wenn die Darmentleerung weniger als dreimal wöchentlich erfolgt. Die Beschwerden treten häufig im Verlauf einer Krebserkrankung und deren Behandlung auf.
Verstopfung kann durch die Krebserkrankung selbst (z.B. bei Darmtumoren) oder als Nebenwirkung der medikamentösen Behandlung mit Medikamenten gegen Übelkeit oder Schmerzen (Opiate) entstehen. Aber auch seelische Belastungen, zu wenig körperliche Bewegung und eine verminderte Nahrungsaufnahme (insbesondere Trinkmenge) können sich hemmend auf die Darmaktivität auswirken.
Behandlung
Zur Vorbeugung einer Verstopfung können physiotherapeutische Maßnahmen (aktive Bewegungsübungen, Kolonmassage) hilfreich eingesetzt werden. Eine bereits bestehende Obstipation kann nach der Leitlinie zur Palliativmedizin (2020) medikamentös behandelt werden.
Wenn in der Krebsbehandlung starke Schmerzmittel (Opioide) zum Einsatz kommen, sollten bereits vorbeugend Medikamente eingesetzt werden. Wenn dennoch eine Verstopfung entsteht, kann diese medikamentös, teils auch mit mehreren Präparaten in Kombination, in der Regel erfolgreich behandelt werden.
Bei Tumorabsiedelungen im Bauchraum kann einer Verstopfung auch ein Darmverschluss zugrunde liegen. Daher ist es wichtig, das Behandlungsteam darauf aufmerksam zu machen, sollte die Therapie nicht ausreichend wirken. Weitere Informationen für Fachleute finden Sie in der Leitlinie zur Palliativmedizin 2020.
Eine Verstopfung kann sehr unangenehm sein und negative medizinische Folgen haben. Daher ist es wichtig, ihrer Entstehung nach Möglichkeit vorzubeugen. Patientinnen und Patienten sollten offen über verdauungsbezogene Beschwerden sprechen und die therapeutischen Möglichkeiten mit dem Behandlungsteam sprechen.
Therapieverfahren der integrativen Onkologie
Zur Behandlung von Verstopfung können Verfahren aus der integrativen Onkologie ergänzend eingesetzt werden. Zu einigen gibt es Ergebnisse aus klinischen Studien, zu anderen fundierte fachliche Erfahrung aus der Behandlungspraxis.
In klinischen Studien untersuchte Verfahren
Stellungnahmen in der Wissensdatenbank (2023):
Die Wissensdatenbank hat keine weiteren Leitlinien, Übersichtsarbeiten oder Studien zu diesem Thema ausgewertet.
Bei der Akupressur können Sie selbst bestimmte Punkte am Körper massieren, die ansonsten in der Akupunktur verwendet werden. Je nach Punktkombination kann die Akupressur bei bestimmten Beschwerden helfen. Bei Verstopfung haben sich die folgenden Punkte bewährt.
Verfahren aus der Behandlungspraxis
Aus langjährigen Behandlungserfahrungen gibt es weitere, mit wenig Aufwand umzusetzende Maßnahmen, die helfen, Verstopfung vorzubeugen oder die Beschwerden zu mindern. Patientinnen und Patienten können hier selbst auswählen und probieren, was guttut und hilft.
Unter äußeren Anwendungen versteht man u.a. Einreibung, Massagen, Waschungen und Bäder. Sie werden mit Wärme, Kälte, Pflanzenstoffen oder ätherischen Ölen kombiniert, um die gewünschte Wirkung zu verstärken. Im Weiteren finden Sie mögliche Anwendungen aufgeführt, die sich bei Verstopfung bewährt haben.