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Kompetenznetz KOKON

Hand-Fuß-Syndrom

Beschreibung

Das Hand-Fuß-Syndrom (HFS) tritt als Nebenwirkung einiger Krebstherapien auf. Es kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein und Fachleute unterscheiden drei Schweregrade. Je nach Ausprägung gehen damit Missempfindungen an den Handinnenflächen und Fußsohlen, Rötungen oder leichte Schwellungen bis hin zu Blasenbildung und brennende Schmerzen an den Handinnenflächen und Fußsohlen einher. Gelegentlich treten Nagelbettentzündungen und Blutungen auf. Dadurch wird die selbständige Versorgung beeinträchtigt. Man unterscheidet zwei Formen: Typ I zeigt ein flächiges Erscheinungsbild, während Typ II überwiegend an Druckpunkten der Hände und Füße lokalisiert ist. Meistens ist der Verlauf mild und die Beschwerden klingen innerhalb weniger Wochen nach der Behandlung wieder ab. Die Tumortherapie ist die Ursache für die Beschwerden. Das Hand-Fuß-Syndrom tritt in der Regel während der Behandlung auf, gelegentlich aber auch zeitlich verzögert. Weitere Informationen dazu finden Sie in der Patientenleitlinie zur Supportiven Therapie (2018).

Behandlung

Zur Vorbeugung eines Hand-Fuß-Syndroms empfiehlt die Patientenleitlinie zur Supportiven Therapie die Behandlung von Vorerkrankungen wie Infektionen (bspw. Fußpilz) und Hautwunden vor Beginn der Therapie und das Vermeiden von mechanischen (z.B. Reibungen, Hitze, Druck, drückende Schuhe) und chemischen Reizungen (z.B. Reinigungsmittel, Desinfektionsmittel) während der Therapiephaahse. Bei Tätigkeiten wie bspw. dem Geschirrspülen sollen Baumwoll- und darüber wasserfeste Schutzhandschuhe getragen werden. Weiterhin empfiehlt die Leitlinie, Hände und Füße mehrmals täglich mit Cremes mit 5 bis 10% Harnstoff zu pflegen. 

Bei einer Krebsbehandlung mit dem Medikament Docetaxel empfiehlt die Leitlinie das Kühlen von Händen und Füßen während der der InfusionGabe der Chemotherapie.

Wenn trotz vorbeugender Maßnahmen dennoch ein Hand-Fuß-Syndrom auftritt,  können zusätzlich Kortison-haltige Cremes oder -Verbände  eingesetzt werden. Hierbei ist eine Mitbetreuung durch Hautärztinnen und Hautärzte sinnvoll. Bei sehr starken Veränderungen und Beschwerden muss eventuell sogar erwogen werden, die die Dosis des Krebsmedikaments zu verringern oder die Behandlung zu unterbrechen. Weitere Informationen dazu finden Sie in der Patientenleitlinie zur Supportiven Therapie (2018).

Es ist wichtig, dass Patientinnen und Patienten regelmäßig selbst die Haut und Nägel der Hände und Füße begutachten und auftretende Veränderungen und Beschwerden mit dem Behandlungsteam besprechen.

Therapieverfahren der integrativen Onkologie

Zur Behandlung eines Hand-Fuß-Syndroms können Verfahren aus der integrativen Onkologie, z.B. traditionelle Behandlungsverfahren oder pflanzliche Heilmittel Präparate ergänzend eingesetzt werden. Zu einigen gibt es gesicherte Ergebnisse aus klinischen Studien, zu anderen fundierte fachliche Behandlungserfahrung.  

In klinischen Studien untersuchte Verfahren

Stellungnahmen in der Wissensdatenbank (2023):

Die Wissensdatenbank hat keine weiteren Leitlinien, Übersichtsarbeiten oder Studien zu diesem Thema ausgewertet.

Verfahren aus der Behandlungspraxis

Aus langjährigen Behandlungserfahrungen gibt es weitere, mit wenig Aufwand umzusetzende Maßnahmen, die helfen können, das Hand-Fuß-Syndrom zu behandeln oder die Beschwerden zu mindern. Patientinnen und Patienten können hier selbst auswählen und probieren, was guttut und hilft.

Unter äußeren Anwendungen versteht man u.a. Einreibung, Massagen, Waschungen und Bäder. Sie werden mit Wärme, Kälte, Pflanzenstoffen oder ätherischen Ölen kombiniert, um die gewünschte Wirkung zu verstärken. Im Weiteren finden Sie mögliche Anwendungen aufgeführt, die sich beim Hand-Fuß-Syndrom bewährt haben.

Praktische Tipps und Informationen zum Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde am veröffentlicht und zuletzt am 13. September 2023 aktualisiert.


Diese Informationen richten sich an Patienten und Angehörige. Sie wurden fachgemäß und mit der erforderlichen Sorgfalt von KOKON zusammengestellt. KOKON gibt jedoch keinerlei Zusage, Garantie oder Versprechen hinsichtlich der Richtigkeit, Genauigkeit, Vollständigkeit oder des aktuellen Standes der Informationen. Die Informationen auf dieser Seite ersetzen nicht das Gespräch mit dem jeweiligen behandelnden Arzt und KOKON rät dringend dazu, die vorliegenden Informationen mit diesem jeweils individuell zu besprechen. KOKON ist nicht verantwortlich für Schäden oder Verluste, die dadurch entstehen, dass sich jemand auf die hier zur Verfügung gestellten Informationen verlässt.