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Selen

Beschreibung

Selen ist ein unverzichtbares Spurenelement für die Gesundheit des Menschen. Es ist in verschiedenen Nahrungsmitteln enthalten – in Getreide, Hülsenfrüchten, Fleisch und Fisch. Auch wenn ein Selenmangel mit verschiedenen Gesundheitsstörungen in Verbindung gebracht wird, wirkt Selen in hohen Dosen toxisch. Selen werden gewebeschützende, sogenannte antioxidative Eigenschaften zugeschrieben.

Im Rahmen der supportiven Therapie wird Selen zur Vorbeugung und Behandlung von unerwünschten Wirkungen der Krebsbehandlung sowie zur Steigerung der Wirksamkeit der Chemo- und Strahlentherapie und zur Verhinderung von Rückfällen oder Tumor-Streuung eingesetzt.

Zur Behandlung von Selenmangel zugelassene Präparate enthalten Natriumselenit und sind als Lösung erhältlich. Darüber hinaus werden zahlreiche selenhaltige Nahrungsergänzungsmittel für medizinische oder gesundheitsfördernde Zwecke vermarktet. Sie enthalten entweder nur Selen (in anorganischer oder organischer Form) oder Selen in Kombination mit weiteren Spurenelementen sowie Vitaminen.

Selensupplemente werden in Form von Tabletten, Kapseln und Lösungen zur oralen Verabreichung vertrieben. Selen als Nahrungsergänzung wird häufig in Dosierungen von 50–200 µg/Tag eingenommen. Die empfohlene Tagesdosis (RDA) beträgt für Erwachsene 55 µg; die Obergrenze liegt bei 400 µg/Tag. 

Forschungsstand

Selen kann vorbeugend eingenommen helfen, die Beschwerden einer Mundschleimhautentzündung (orale Mukositis) zu mindern. Hierfür gibt es Anhaltspunkte aus klinischen Studien bei Hochdosistherapien bei Stammzelltransplantationen. Für Radio-Chemotherapien gibt es hingegen einen Anhaltspunkt für fehlende Wirksamkeit. Laut Leitlinie zur Komplementärmedizin (2021) kann Natriumselenit bei bestehendem Selenmangel unter einer Tumortherapie bei Gebärmutter- oder Gebärmutterhalskrebs gegen Schleimhautentzündungen des Darmes (Durchfälle) eingesetzt werden, sowie bei Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittenen Kopf-Hals-Tumoren bei Mundschleimhautentzündungen.

Das Spurenelement Selen ist in verschiedenen Nahrungsmitteln enthalten u.a. in Getreide, Hülsenfrüchte, Fleisch und Fisch. Ihm werden entzündungshemmende und antioxidative Wirkungen zugeschrieben. Ein Mangel wird mit verschiedenen Gesundheitsstörungen in Verbindung gebracht. Es wird als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Tabletten, Kapseln und Lösungen angeboten und in Dosierungen von 50-200 µg pro Tag eingenommen.

Die empfohlene Tagesdosis für einen Erwachsenen (RDA) liegt bei 55 µg.  Zur Behandlung eines Selenmangels werden rezeptpflichtige Arzneimittel mit Selen eingesetzt. Wenn Selen über lange Zeit in zu hohen Dosen eingenommen wird, können unerwünschte Wirkungen wie Magenbeschwerden, Haar- und Nagelveränderungen und knoblauchartiger Atem auftreten. Zudem gibt es Anhaltspunkte, dass eine langfristige Zufuhr von Selen bei Menschen, die keinen Selen-Mangel haben, das Risiko einer Typ-2 Diabetes mellitus Erkrankung erhöhen kann. 

Patientinnen und Patienten können Selen als Nahrungsergänzungsmittel rezeptfrei erhalten. Für Arzneimittel zur Behandlung von Selenmangel ist für Präparate mit mehr als 50 µg in Deutschland ein Rezept erforderlich. Vor Beginn der Einnahme ist es wichtig, mit dem Behandlungsteam zu sprechen.


Weiterführende Informationen finden Sie hier: Selen

Sicherheit/Dosierung

Selen-Monopräparate enthalten in der Regel 50–300 µg Selen pro Einzeldosis, die Kombipräparate meist 30–50µg.  Der Wissenschaftliche Ausschuss „Lebensmittel“ der EU hält einen oberen Grenzwert (für Erwachsene) von 300 µg/Tag (einschließlich Nahrungsmittelergänzung) für akzeptabel, um eine Selenose (Selenüberdosierung) zu vermeiden.

Symptome der Selenose sind Haarausfall, Nagelverdickung, Übelkeit, Erbrechen, Fatigue, Gefühlsstörungen und Lähmungserscheinungen. Es gibt allerdings Bedenken, dass die langfristige Einnahme von Selen das Risiko für Typ-2-Diabetes mellitus in Ländern, die einen hohen Selengehalt des Bodens aufweisen (z.B. USA), erhöhen kann. 

Schwerwiegende Komplikationen wurden infolge Verwechslung der Einheiten Milligramm (mg) und Mikrogramm (µg) nicht nur durch Verbraucher, sondern auch durch Angehörige der Heilberufe gemeldet. Auch verschiedene Webseiten empfehlen irrtümlicherweise Selen in Milligramm statt Mikrogramm – die Einnahme solcher Mengen kann eine tausendfache Überdosierung zur Folge haben und zu schweren Nebenwirkungen führen. 

Service

Die Ausgaben für verschreibungspflichtige Präparate sind höher als für die rezeptfreien Nahrungsergänzungsmittel. Dafür sind sie in einigen Ländern erstattungsfähig, sofern die Diagnose Selenmangel vorliegt. Die Kosten für 100 µg Selen betragen bei Internetapotheken etwa 0,50 € (0,15–1,60 €), das entspricht etwa 15 € pro Monat.

Weiterführende Informationen zu Selen finden Sie auf Onkopedia unter "Komplementäre und alternative Therapieverfahren"

Dieser Beitrag wurde am veröffentlicht und zuletzt am 13. September 2023 aktualisiert.


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