Beschreibung
Glutamin ist eine nicht-essentielle Aminosäure (Eiweißmolekül), d.h., der Körper kann sie selbst herstellen. Aber bei verschiedenen körperlichen Stresszuständen (z.B. Verletzung, Infektion oder Chemotherapie) kann aufgrund des erhöhten Glutaminbedarfs einiger Organe (Nieren, Magen-Darm-Trakt) oder des Immunsystems ein Mangel entstehen und sie kann „essentiell“ werden.
Insbesondere Zellen des Immunsystems und des Darmes verwenden Glutamin zur Energiebereitstellung. Zudem ist Glutamin ein wichtiger Stoff bei der Herstellung von Glutathion, welches bei Entzündungsprozessen von großer Bedeutung ist.
Forschungsstand
Die Wirksamkeit von Glutamin zur Vorbeugung einer chemotherapiebedingten Nervenschädigung (CIPN) ist in klinischen Studien untersucht worden. Dabei zeigten sich unterschiedliche Ergebnisse: Es gibt Anhaltspunkte, dass Glutamin eine gewisse vorbeugende Wirkung bei Nervenschädigungen durch Oxaliplatin hat, bei solchen durch Platin-Taxan-Chemotherapien gibt es Anhaltspunkte für fehlende Wirksamkeit. Die Leitlinien zur Komplementärmedizin (2021) und zur Supportiven Therapie (2020) Glutamin nicht.
Glutamin ist eine nicht-essentielle Aminosäure, die im Körper gebildet wird. Sie spielt eine wichtige Rolle im Energiehaushalt. Es wird angenommen, dass die zusätzliche Einnahme von Glutamin helfen kann, die Regeneration des Körpers zu unterstützen und Schäden, wie denen bei einer CIPN, vorzubeugen. Präparate mit Glutamin werden in Form von Tabletten oder Kapseln hergestellt. Unerwünschte Wirkungen sind sehr selten.
Glutamin ist als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich. Der finanzielle Aufwand ist gering. Patientinnen und Patienten sollten vor Beginn der Einnahme Rücksprache mit dem Behandlungsteam halten.
Weiterführende Informationen finden Sie hier: Glutamin
Sicherheit/Dosierung
Glutamin gilt als sicher. Nebenwirkungen sind bei höheren Dosierungen entsprechend der Nebenwirkungen einer zu hohen Eiweißzufuhr, die sich in Verdauungsbeschwerden äußern kann.
Service
Präparate mit Glutamin können als Nahrungsergänzungsmittel rezeptfrei erworben werden. Der finanzielle Aufwand ist gering. Infusionsanwendungen hingegen sind rezeptpflichtig und eine fachliche Begleitung ist erforderlich. Hierbei ist der finanzielle Aufwand hoch. Unabhängig von der Formulierung sind unerwünschte Wirkungen sehr selten.