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Kompetenznetz KOKON

Budwig-Diät

Hintergrund

Die Budwig-Diät entspricht einer speziellen laktovegetarischen Ernährungsweise, deren Kernelement eine Öl-Eiweißmischung aus Leinöl mit Hüttenkäse bzw. Quark ist. Allgemeine Regeln der Diät sind Naturbelassenheit der Nahrungsstoffe, reichlich Fett in Form von kaltgepresstem Leinöl und einem Streichfett auf Leinölbasis, dazu Eiweiß in Form von Quark. Zusätzlich sollen frisch gepresste Säfte und Kräutertees eingesetzt werden.

Diese diätetische Kost wurde von Dr. Johanna Budwig (1908-2003), einer deutschen Biochemikerin, entwickelt und bei allen Krankheiten empfohlen. Auch beim Gesunden soll sie und insbesondere der regelmäßige Genuss von Leinöl und Quark die Gesundheit erhalten. Budwigs Theorie zufolge hat die Kombination von mehrfach ungesättigten Fettsäuren mit Sulfhydryl-haltigen Proteinen Einfluss auf die Entstehung und das Wachstum von malignen Tumoren. Diese Theorie entspricht nicht mehr dem aktuellen Kenntnisstand der Ernährungsforschung und der Krebsprävention.

Wirksamkeit

Weder zur onkologischen Supportivtherapie noch zur Prävention- / Therapie von Krebserkrankungen sind In der wissenschaftlichen Fachliteratur klinische Studien zur Wirksamkeit und Sicherheit der Budwig-Diät veröffentlicht.

Diese Informationen stammen aus dem Abstrakt der Monografie zur Budwig-Diät (2021), in der sich eine genaue Darstellung und Bewertung der Ergebnisse der ausgewerteten Studien und Übersichtsarbeiten findet. Sie ist in englischer Sprache auf dem Portal von CAM-Cancer (2021) verfügbar.

Aussagen in Leitlinien

Die AWMF Leitlinie zur Komplementärmedizin bei onkologischen Patient*innen (2021) und die Leitlinie zur Supportivtherapie bei onkologischen Patient*innen (2020) erwähnen die Budwig-Diät nicht.

Sicherheit

Da entsprechende Studien fehlen, lässt sich auch nicht sicher sagen, dass eine solche Diät zumindest nicht schadet. Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht besteht als Hauptkritikpunkt an der Budwig-Diät, dass der Energie- und Fettgehalt deutlich über den von Fachgesellschaften empfohlenen Mengen liegen.

Literatur

Die entsprechenden Literatureinträge finden sich auf dem Leitlinienportal Onkopedia.