Hintergrund
Das aus dem Arganbaum (Argania spinosa) gewonnene Arganöl wird als traditionelles Heilmittel bei Hauterkrankungen aber auch in der Kosmetikindustrie eingesetzt.
Eine Studie zur antiseborrhoischen Wirkung einer Arganöl-enthaltenden (Mehrkomponenten)-Gesichtscreme hat eine hautbildverbessernde Wirkung beschrieben, die über den Mechanismus der Hautbefeuchtung erklärt wurde.
Wirksamkeit
In der onkologischen Versorgung tauchte die Frage auf, ob Arganöl einen Nutzen in der Behandlung der Radiodermatitis habe.
Für die Anwendung von Arganöl zur Behandlung oder Prävention der Radiodermatitis wurden keine Ergebnisse aus interventionellen oder nicht-interventionellen Studien gefunden.
Aussagen in Leitlinien
Die Leitlinie zur Komplementärmedizin bei onkologischen Patient*innen (2021) sowie die Leitlinie zur Supportivtherapie (2020) erwähnen Arganöl nicht.
Sicherheit
Es liegen Fallberichte vor, die von allergischen Reaktionen nach oraler oder topischer Arganöl-Applikation berichten. Als mögliches Allergen wurde ein Peptid identifiziert, welches den Allergenen aus Erdnüssen und Sesam ähnlich ist.
Literatur
Astier C, Benchad Yel A, Moneret-Vautrin DA, Bihain BE, Kanny G. Anaphylaxis to argan oil. Allergy. 2010 May;65(5):662-3.
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